Zeugnisvergabe! So haben die HC-Erlangen-Spieler abgeschnitten
19 Bilder 16.6.2019, 10:22 UhrNico Büdel
Zunächst mit der schwammigen Konstitution eines Spongebob Schwammkopf versehen, tat sich Büdel lange schwer, seine Rolle beim HCE zu finden. Degradiert bis zur Nummer drei im Zentrum krempelte er sein Leben um, verwandelte Schwamm in Fels und es würde nicht wundern, wenn er morgen sogar fliegen könnte. Der Neu-Nationalspieler entwickelte neben seiner Wurfkraft und Torgefährlichkeit eine brillante Spielsteuerung, der Superheld der Saison, kurz gefasst – wie von Sponsor HL-Studios vor allen anderen gewusst: Superbüdel eben. Note: 1 © Sportfoto Zink / ThHa
Gorazd Skof
Verlässt den HCE heuer mit fast 66 Jahren und wird auch im Jahr 2049 noch spielen, allerdings nicht mehr beim HCE. Vor allem im Selbstbewusstsein und Humor mindestens noch Weltklasse, zwischen den Pfosten bekam er wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Erreicht nun eine neue Stufe im Rentenalter (auch österreichische Liga genannt). Kann dort beweisen, dass er auch sportlich noch was drauf hat. Note: 4 © Sportfoto Zink / OGo
Michael Haßferter
Erlebtesein größtes Glück am Liveticker, als der Zweitliga-Aufstieg für den neuen Klub Konstanz feststand. Ansonsten nur fünfmal auf dem Bundesligabogen – zu wenig für den 23-Jährigen, um den nächsten Entwicklungsschritt zu tun. In Liga drei unterfordert. Wird zurückkehren und ab 2050 Katsigiannis auf die Bank verdrängen. Ohne Note © Sportfoto Zink / DaMa
Nikolas Katsigiannis
Wenn es mit der Formkurve konstant so weitergeht, muss dem HCE selbst im Jahr 2049 noch nicht bange sein. Mit dann 66 Jahren dürfte Katsigiannis sich so weit gesteigert haben, dass der HCE gar keine Gegentore mehr kassiert. Hinter Heinevetter und Bitter schon jetzt mit der besten Bundesligastatistik nach Paraden. Überirdisch vor allem bei Unhaltbaren. Einzig noch Schwächen bei langen Pässen. Aber bis 2049 hat er die auch noch drauf. Note: 1 © ISPFD-Nbg.de / Werner F. Schönb
Christopher Bissel
Erlebte sein größtes Glück auf den Tribünenrängen, wo nun absolut keiner mehr daran zweifeln wird, dass der 23-Jährige Bundesligaformat erreicht hat. Bis der obligatorische Leistungsknick gegen Saisonende kam, in seiner ersten Stammspieler-Saison aus dem Feld wie im Gegenstoß mit enorm starker Quote. In der Deckung solide und vom Theater-Feuilleton stets gelobt für seine Rolle des sterbenden Siegfried bei Ballgewinnen nach vermeintlichen Stürmerfouls. Note: 2,5 © Sportfoto Zink / OGo
Johannes Sellin
Das Wort „Erlangen“ dürfte beim Europameister ähnlich schlimme Gänsehaut auslösen wie bei Gotteskriegern „Guantanamo“: Fehlte erneut lange Zeit mit der nächsten schweren Verletzung. Dafür mit starkem Beginn, treffsicher, unermüdlich kämpfend und gewohnt leidenschaftlich. Knickte dann sehr schwer um und musste zum dritten Mal in die Reha. Ohne Note © Sportfoto Zink / OGo
Florian von Gruchalla
Längere Zeit „der Rahmel des HCE“ genannt, entwickelte der Neuzugang sich vom Handtuchhalter zum Aktivposten. Nervenstark wie ein Kampfmittelbeseitiger vom Siebenmeterpunkt. 24 Spieltage lang mit genauso vielen Bundesligatoren wie der Verfasser dieser Zeilen – nämlich keinem – dann brach der Bann. Fortan mit der Sicherheit eines kräftigen Regenschauers zur Bergkirchweih der Erlanger mit der besten Wurfquote. Defensiv körperlich mit Schwächen. Note: 2,5 © Sportfoto Zink / OGo
Martin Murawski
Hat den Titel „Rahmel des HCE“ alleinig übernommen – sollte langsam überlegen, sich tätowieren und die Haare wachsen zu lassen. Eine solide Stütze, wann immer er für Bissel mal aufs Feld durfte. Hinten ohne große Fehler, vorn unspektakulär – ein stiller Arbeiter, der seine Ersatzrolle in fortgeschrittenem Alter klaglos hinnimmt. Im Handtuchhalten spitze. Note: 4 © Sportfoto Zink / OGo
Petter Overby
Stand wie eine norwegische Eiche im Frafjordheiane allen Witterungen zum Trotz im Mittelblock. Eine sehr bewegliche Eiche allerdings. Der neue Abwehrchef machte jeden Mitspieler besser, hatte großen Anteil an der hohen Qualität der Basis des Erfolgs, der Defensive. Musste mit zunehmender Spielzeit auch für die WM-Teilnahme bezahlen, es fehlte mehr und mehr die Kraft. Leider offensiv auch zu oft so treffsicher wie eine Eiche im Frafjordheiane. Note: 1,5 © Sportfoto Zink / OGo
Nikolai Link
Wie wichtig der dienstälteste Erlanger für die Mannschaft ist, fiel auf, als er erstmals fehlte. Es war, als wäre ein Zahnrad aus einer Hublot gefallen. Als er zurückkehrte beeindruckend schnell wieder auf Topniveau. Die Uhr ging einzig gegen seinen Bruder Jonas etwas anders, ansonsten zuverlässig. Ließ sich auch in spielentscheidenden Situationen nie aus dem Takt bringen. Note: 2 © Sportfoto Zink / OGo
Dominik Mappes
Würde man den 23-Jährigen nachts abrupt wecken, mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchten und fragen, wo er sich befindet, es wäre nicht unwahrscheinlich, man bekäme ein verschlafenes "Hüttenberg, oder?" zu hören. Richtig angekommen ist der Neuzugang jedenfalls (noch) nicht – allerdings warfen ihn auch immer wieder Verletzungen zurück. Sollte den Kopf aus dem Sand ziehen und intensiver dran arbeiten, dass man ihn, wenn man ihn weckt endlich „Erlangen“ zu hören bekommt. Note: 5 © Sportfoto Zink / OGo
Michael Haaß
Ist bekanntlich ohne Schmerzempfinden und Alterung zur Welt gekommen. Legt nach wie vor für den Erfolg der Mannschaft auf und neben dem Feld alles in die Waagschale, notfalls auch mal einen Finger. Wird wie Katsigiannis 2049 noch einmal Weltmeister – wenn dann auch nicht im Klavierspiel. Das ist bis dahin dem fehlenden Schmerzempfinden gar zum Opfer gefallen. Note: 2 © Sportfoto Zink / OGo
Jonas Thümmler
Feierte einen monatelangen, tränenreichen Abschied. Bekam unter Eyjolfsson in der Überzahl noch Einsatzzeiten, am Ende nicht einmal mehr dort. Das ließ mittrauern, denn der Berliner – hinter Link und Katsigiannis dienstältester HCE-Spieler – hat sich offensiv weiterentwickelt. Nun wird Thümmler die fränkische gegen die sächsische Küche tauschen, bei Elbflorenz Dresden gibt es dann nur noch Freudentränen. Note: 4,5 © Sportfoto Zink / OGo
Andreas Schröder
Lange Zeit der Jean-Pierre Papin des HC Erlangen: Ein teurer Fehlkauf. Stand defensiv sicher – vorn aber, das merkte man vor allem, als Link ausfiel – technisch beschränkt. Als klar war, dass er den HCE Richtung Coburg verlassen wird, zog er das Papin-Trikot aus und schlüpfte in das von Toni Kroos: Wuchtige Schusskraft aus der zweiten Reihe, kaum zu halten, wichtige Tore. Eine starke Rückrunde! Note: 2,5 © Sportfoto Zink / OGo
Nicolai Theilinger
Zog Verletzungen an wie ein Magnet das Metall. Das setzte Theilinger nicht nur körperlich, sondern auch mental zu: verflogen die enorme Sprungkraft, verschwunden der Zug zum Tor, vorbei die Wurfkraft, die in der Vergangenheit häufiger zu Beschwerden der Berufsgenossenschaft der Bundesligatorhüter geführt hatte. Theilinger erreichte beim HCE nicht mehr die Fitness und die Form vergangener Zeiten. Arbeitet fortan nahe der Heimat in Göppingen daran, den Magnetismus loszuwerden. Note: 4,5 © ISPFD-Nbg.de / Werner F. Schönb
Jan Schäffer
Mit der Konstitution eines in Stein gehauenen Spongebob Schwammkopf ausgestattet, schuftet Schäffer auf unnachahmliche Weise Handball. Es würde nicht überraschen, fänden sich Ölschmierer nach einem Spiel in Gesicht und auf den Händen. In der Offensive kann der Kohlenschaufler neuerdings auch erstaunlich feinfühlig Bälle streicheln. Note: 3 © Sportfoto Zink / OGo
Christoph Steinert
Das menschgewordene, römische Katapult war über viele Monate die Lebensversicherung des HCE. Derart unbekümmert und treffsicher, dass er sich nicht einmal um Taktik und Spielsystem kümmerte. Das fiel auf, wenn die Steine mal nicht ins Ziel trafen – und das war zuletzt immer häufiger der Fall. Als erstes überspielt, dann verletzt – ab der Unterschrift in Magdeburg die Leistungskurve im freien Fall. Trotzdem ein großer Verlust. Note: 3 © Sportfoto Zink / OGo
Benedikt Kellner
Lange Zeit vor allem im Medizinstudium effektiv, war dem Youngster aus Coburg das Handtuchhalten bald zu langweilig. Wirkte erfrischend wie ein Demonstrant bei den „Fridays for future“ gegenüber der konservativen Society: unbekümmert, lautstark, selbstbewusst, geradlinig. Zeigte auch in der Schlussphase in Stuttgart noch einmal, was in Drucksituationen in ihm steckt. Für seine 20 Jahre erstaunlich konstant. Kommende Saison wissen wir, ob er zum Superkellner wird. Note: 1,5 © ISPFD-Nbg.de / Werner F. Schönb
Sergej Gorpishin
Erlebte das Abenteuer seines Lebens – allerdings nicht beim HC Erlangen, sondern bei der russischen Nationalmannschaft. Machte bei der Weltmeisterschaft vor allem im Selbstbewusstsein einen großen Schritt, wirkte umso enttäuschter, dass man ihn in seiner Geburtstagsstadt dann nicht um jeden Preis halten wollte. Dort sieht man seine Zukunft eher in Liga zwei, Gorpishin schließt sich da doch lieber einem Champions-League-Klub an. Ohne Note © Sportfoto Zink / DaMa