Alle wollen nach Großhabersdorf

26.2.2017, 13:00 Uhr

Noch beschäftigte sich der Gemeinderat mit den Details des Bebauungsplans, die Gerhard Wittmann vom Architekturbüro Wittmann, Valier und Partner in Bamberg vorstellte. Die Zahl der Grundstücke im ersten Bauabschnitt hat sich auf 71 erhöht, die durchschnittliche Grundstücksgröße liegt nun bei 530 Quadratmetern. Das Areal wird als allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Entstehen dürfen dort nur Einzel- und Doppelhäuser. Ausnahme ist ein Beherbergungsbetrieb mit maximal zwei Wohnungen.

Telefon stand nicht mehr still

Von den 71 Grundstücken haben sich die Alteigentümer der Flächen rund zehn Prozent reserviert. Danach konnten alle anderen Bauwilligen ihr Interesse bei der Gemeinde anmelden. "Unser Telefon stand nicht mehr still", sagt Bürgermeister Friedrich Biegel. Potentielle Bauherren von Schwabach bis Nürnberg, von Dietenhofen bis Ammerndorf stehen nun auf der Liste. Erfahrungsgemäß, erläutert Biegel, sagen einige Interessenten kurz vor dem Verkauf ab, deshalb werden weitere Namen im Rathaus durchaus noch notiert.

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Welche Details der Bebauungsplan für sie bereit hält, konnten die Interessenten zum Zeitpunkt der Eintragung noch gar nicht wissen, denn die Gemeinderäte mussten darüber erst noch diskutieren.

Sie legte sich auf folgende Einzelheiten, teils einstimmig, teils mit Gegenstimmen, fest: Pro Grundstück muss ein einheimischer Laubbaum gepflanzt werden, maximal 15 Prozent der nicht überbauten Fläche darf versiegelt werden. Garagen mit Flachdach müssen begrünt werden.

Alle Dachformen sind zugelassen und die Farbe der Eindeckung ist freigegeben. Vor den Garagen ist ein Stauraum von fünf Metern und vor Carports von einem Meter nötig. Einfriedungen dürfen maximal 1,20 Meter hoch sein. Heftige Kritik übten einige Gemeinderäte an der Vergabepraxis der Grundstücke. Es fielen die Worte "Vetterleswirtschaft" und "Sauerei".

Man hätte die Bürger im Mitteilungsblatt informieren müssen, dass ab einem bestimmten Termin Grundstücke reserviert werden können, ein offizieller Start sei aber nicht bekanntgegeben worden. 2. Bürgermeister Walter Porlein, der die Sitzung leitete, und Geschäftsleiter Thomas Seischab führten zu diesen Vorwürfen aus, dass bisherige Grundstückseigentümer vorab informiert worden seien und im Gemeinderatsinformationssystem auf den Termin 1. Februar hingewiesen worden sei.

Vergabepraxis nicht glücklich

Einige Gemeinderäte vertraten hingegen die Ansicht, dass man froh sein solle, dass die Grundstücke im neuen Baugebiet so begehrt seien, auch wenn die Vergabepraxis nicht ganz glücklich war. Wenn alles glatt läuft, rechnet Bürgermeister Biegel damit, dass im Spätherbst mit der Erschließung der Flächen begonnen werden kann. Im Jahr 2018 könnten dann die Bauherren-Familien loslegen.