Angeklagter soll Drogen an Pegnitzer Schulen verkauft haben

11.3.2015, 21:38 Uhr

Unter anderem soll der Mann für 700 Euro zehn Gramm der Droge von einem Pegnitzer erworben haben, der im größeren Stil handelt. Auch selber verkauft haben soll der Angeklagte Crystal zum Grammpreis von 110 Euro. Vorgeworfen wurde dies von drei weiteren Dealern, gegen die zurzeit ebenfalls Verfahren laufen.

Im Rahmen von Ermittlungen und Vernehmungen hatten die drei Männer, die alle aus der Pegnitzer Drogenszene stammen, dies unabhängig voneinander angegeben. Die Aussagen seien alle glaubwürdig, decken sich bis ins Detail miteinander, so der ermittelnde Beamte der Kriminalpolizei, der vor Gericht ebenfalls als Zeuge geladen war. Außerdem hätten Auswertungen von Chat-Verläufen sowie Facebook-Recherchen die Aussagen bestätigt.

Insgesamt hätten sich aus den Verhören der drei Pegnitzer 50 Verfahren ergeben, die aber noch nicht alle verhandelt wurden, so der Beamte. Vor Gericht wies der Angeklagte die Vorwürfe zurück.

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Er habe vom Angeklagten vor zwei Jahren zweimal Crystal, insgesamt drei Gramm für rund 65 Euro je Gramm vom Angeklagten gekauft, so einer der Zeugen, der zurzeit in der JVA Nürnberg inhaftiert ist. „Ich war damals abhängig und habe ihn gefragt, ob er jemanden kennt, der etwas verkauft“, sagte der 26-Jährige, der in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wurde.

Übergabe im Keller

Auch der zweite Zeuge gab an, vom Angeklagten im Jahr 2012 vier- bis fünfmal ein bis zwei Gramm Crystal zu je 110 Euro gekauft zu haben. Die Übergabe sei im Keller der Eltern des Angeklagten gewesen. Er habe den Stoff dann für 130 Euro weiterverkauft, einen Teil auch selber konsumiert. Der 32-Jährige bestätigte vor Gericht, dass die Polizei durch ihn auf die Machenschaften des Angeklagten gekommen sei.

Auch von dem Gerücht, dass der 27-Jährige an der Pegnitzer Hauptschule Crystal verkauft habe, wisse er. Geschäfte mit dem Angeklagten habe er nur gemacht, wenn er woanders nichts herbekommen habe. Und er wisse auch, dass der Pegnitzer Großhändler 2012 an den Angeklagten zehn Gramm Crystal verkauft habe.

„Ich weiß nicht, ob ich den Angeklagten kenne“, sagte der Großhändler, der seit einem halben Jahr in der JVA Hof in Untersuchungshaft sitzt. Er wolle auf jeden Fall den Vorwurf, der auch in seiner Anklage steht, er habe dem Angeklagten etwas gegeben, aus der Welt schaffen, so der 50-jährige arbeitslose Ingenieur.

Zu einem Urteil kam es nicht. Erst soll noch ein weiterer Kripobeamter, der an den Ermittlungen beteiligt ist, als Zeuge aussagen. Die Verhandlung wird Ende März fortgesetzt.