Bürgerversammlung in Lauf rechts: Tempo 30 als Top-Thema

21.10.2014, 20:34 Uhr

Nach den einleitenden Worten von Bürgermeister Benedikt Bisping, der für Verständnis für die Neuansiedlung von Asylbewerbern warb und die Laufer auf steigende Gebühren und Steuern einstellte, ging es vorrangig um den Verkehr.

Immer wieder zur Sprache kam die Situation rund um die Kunigundenschule. Manchem Laufer ist der Bereich, in dem vorwiegend zum Schutz der Schüler Tempo 30 gilt, noch nicht groß genug. Um weite Teile des Schulwegs abzudecken, schlug ein Bürger vor, dass in der Kunigundenstraße bis zur Ecke Dachsbergstraße Tempo 30 gelten sollte. Anders argumentierte ein älterer Teilnehmer, der die Meinung vertrat, dass ein verringertes Tempo nur unmittelbar an den Ausgängen der Schule notwendig sei. Außerdem hielte sich sowieso kein Autofahrer ans Tempolimit von 30 Stundenkilometern um die Schule. Einige der Anwesenden reagierten auf diesen Vorstoß empört.

Eine Lauferin machte einen anderen Vorschlag: Man solle sich an den 30-Zone-Regelungen aus Nürnberg orientieren: Dort gilt um Schulen - auch bei wichtigen Ausfallstraßen - montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr Tempo 30, beispielsweise an der Ostendstraße. Bürgermeister Bisping gab an, generell ein Verfechter des Tempolimits zu sein, blieb eine konkrete Position in dieser Frage aber schuldig.Auch das Thema öffentliche Verkehrsmittel wurde mehrfach angesprochen.

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Unterführung ist kein Radweg

Immer wieder kam auch die mit Stadtsilhouette und Spiegelwand neu gestaltete Fußgängerunterführung am Bahnhof Lauf rechts zur Sprache. Eine Lauferin, die es gewohnt war, den Tunnel mit dem Rad zu durchqueren, fand es „lächerlich“, dass sie nun, da der Weg für Radler gesperrt ist, „kriminalisiert“ werde. Benedikt Bisping wies darauf hin, dass es keine Zumutung sei, das Rad durch die Unterführung zu schieben oder einen kurzen Umweg in Kauf zu nehmen. Auf die Beschwerde eines Bürgers, die Unterführung sei zwar schön geworden, aber das Treppenhaus habe man vergessen, entgegnete der Bürgermeister, dass die Stufen Bahneigentum seien. Die Stadt könne hier nichts tun.

Ein anderer Teilnehmer begrüßte zwar, dass der Tunnel für Radfahrer gesperrt ist. Doch die Absperrungen am nördlichen Ende seien "scheußlich" und die Radfahrer stiegen unmittelbar danach wieder in den Sattel. Man solle doch lieber einen Ordnungshüter im Tunnel platzieren.

Skurrile Vorschläge

Die Idee von Sonderbeauftragten kam auch in einem ganz anderen Kontext zur Sprache: Ein Laufer wünschte sich einen Beamten, der im Stadtgebiet kontrolliert, ob die Hunde ordnungsgemäß angeleint und auch bei der Stadt angemeldet sind. Beiden Ideen erteilte Bürgermeister Bisping eine Absage.

Ein älterer Laufer störte sich daran, dass die Gehsteige am Marktplatz mit Tischen der Gastronomie belegt sind. Der Bürgermeister entgegnete, man wolle ein lebendiges Stadtbild, die Bestuhlung sei wünschenswert.

Für Heiterkeit sorgte unter anderem ein Laufer, der erzählte gab, wie häufig er seit seiner Schulzeit bereits in den Wappensaal der Kaiserburg regelrecht gezwungen worden sei. Die anderen Räume bekäme man aber leider nie zu Gesicht. Bisping verwies darauf, dass das Bauwerk dem Freistaat gehöre und die Stadt hier wenig Einfluss nehmen könne. Es sei allerdings gut möglich, dass in Zukunft mehr Zimmer zu besichtigen seien.