Das Aus für die Ringer-Saison der Weißenburger

22.10.2020, 09:22 Uhr

Zuletzt zogen etliche weitere Teams zurück, unter ihnen auch die TSV-Sechziger, und der Bayerische Ringer-Verband (BRV) entschied sich notgedrungen die Ligasaison 2020 komplett abzusagen. Ligenreferent Jens Heinz sprach von einer "bitteren Gewissheit" für die Vollkontakt-Sportart.

Die neusten Entwicklungen hätten dem Verband aber keine andere Wahl gelassen. "Die Rückmeldungen der jüngsten Umfrage brachte dieses Resultat hervor. Einige Vereine wollten ringen, viele zwangen die Maßnahmen in die Knie", erläuterte Heinz. "Die Anzahl der verbliebenen Teams lässt uns hier leider keine andere Wahl als diesen drastischen Schritt zu gehen", bedauert der Regensburger.

"Wir alle haben im August gehofft, dass die pandemische Entwicklung des Covid19-Virus sich wie zum damaligen Zeitpunkt weiterhin rückläufig bewegen würde und zumindest mit den gemeldeten 26 Mannschaften eine reduzierte Liga durchgeführt werden kann. Die Zahlen der Infektionen steigen rasant an und die von den Vereinen erarbeiteten Hygieneschutzmaßnahmen sind leider Makulatur", macht der Ligenchef deutlich.

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Schritt fiel nicht leicht

Beim TSV 1860 Weißenburg hatte man sich schon vor dem BRV-Beschluss dazu durchgerungen, nicht an der Verbandsrunde teilzunehmen: "Nach erneuter, reiflicher Überlegung sind wir zu dem Entschluss gekommen, die Mannschaft für diese Saison nun doch zurückzuziehen. Dieser Schritt fiel uns nicht leicht, da wir nicht absehen können, welche Konsequenzen dies für die Zukunft unserer Sparte mit sich bringen wird," erklärte Thomas Hitz im Namen der Ringerabteilung.

Die Entscheidung sei im Rahmen einer Mannschaftsbesprechung gefallen und werde von allen Weißenburger Aktiven unterstützt. Thomas Hitz, der zusammen mit Dieter Hilpert als Trainer der TSV-Ringer fungiert: "Aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen und den Problemen bei der Umsetzung eines Hygienekonzepts, erschien es uns unmöglich, an der diesjährigen Runde teilzunehmen."

So hätte man die Sportstätte, sprich die Landkreishalle, in drei Zonen (Zuschauerbereich, Wettkampfzone, Umkleiden mit Wegweisung zur Wettkampfstätte) einteilen und beschildern müssen. Nach der Hälfte der zweimal sieben Kämpfe hätte die Matte desinfiziert werden müssen. Zudem waren einigen Aktiven die Auswirkungen auf das Berufsleben bei Auftreten eines Corona-Falls bei den Wettkämpfen (Quarantäne, Zwangsurlaub, etc.) zu groß.

Auftakt wäre am 24. Oktober gewesen

Die Weißenburger Ringer waren zunächst in der Bayernliga eingruppiert gewesen – eine Nummer zu groß wie die TSV-Verantwortlichen befanden. Nach Rücksprache mit dem Verband erfolgte Ende August eine Neueinteilung in die Gruppenliga Nord. Der ATSV Kelheim II, der SC Oberölsbach II, der RC Amberg und der ASV Au/Hallertau wären die Kontrahenten in Vor- und Rückrunde gewesen. Start wäre an diesem Samstag, 24. Oktober, in Oberölsbach gewesen.

Die Konjunktive in diesen Sätzen kann man nun streichen. Das Saison-Aus ist besiegelt. Wie es im Wettkampfsport der Ringer weitergeht – zum Beispiel mit den Einzelmeisterschaften zu Beginn des Jahres 2021 – bleibt abzuwarten. Den Trainingsbetrieb wollen die Weißenburger Ringer vorerst noch in reduzierter Form beibehalten, ein Bambini-Training gibt es derzeit allerdings nicht. "Ein Motivieren der Aktiven ist unter diesen Voraussetzungen äußerst schwer", muss Thomas Hitz ernüchtert feststellen.