Ein Fisch im Wald — und was für einer

27.9.2010, 22:03 Uhr

„Kunst und Kultur sind Ausdruck von Lebensqualität“, stellte Bezirksrat Ernst Schuster, Fischereibeauftragter des Bezirks Mittelfranken, bei der Einweihung der Skulptur „Waldfisch“ der Bildhauerin Verena Reimann fest. Er meinte, die Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth nehme hier eine „Vorbildstellung“ ein.

Dass der Kunstweg mit seinen acht Kilometern Länge nicht nur Besucher aus Nah und Fern anzieht, sondern auch die Rednitzembacher ihren Kunstweg schätzen, zeigten die fast 200 Besucher, die sich um die Skulptur tummelten. „Richtig verträumt sieht er aus“, bemerkte mancher, während andere vor allem die Größe des 5,56 Meter langen Kunstwerks beeindruckte.

Großes Objekt aus Stein

Die Mitglieder des Kunstbeirats der Gemeinde Rednitzhembach Christel Vogelsang, Robert Biburger und Alfred Dößel hatten die Entscheidung für den „Waldfisch“ getroffen. 2009 hatten die Hembacher beschlossen, den Kunstweg um ein großes Objekt aus Stein zu erweitern. Zahlreiche Künstler wurden daraufhin gebeten, Vorschläge einzureichen, ehe die Wahl letztlich auf Reimanns „Waldfisch“ fiel. Reimann ist eine der bekanntesten Bildhauerinnen der Region. „In allen Ausstellungen findet man einen „Reimann“, so Vogelsang.

Der neue „Reimann“, der nun Teil des Kunstwegs ist, soll Staunen und Verwunderung hervorrufen: „In dem Augenblick, wo sich der Betrachter fragt ,Was macht denn hier der Fisch?’, hat das Kunstwerk schon gewirkt“, so Verena Reimann.

Doch sie hat auch eine plausible Erklärung für den Fisch im Wald parat: Vor 160 Millionen Jahren war Süddeutschland weitgehend vom warmen Jurameer überflutet. Dort, wo nun der Fisch thront, tummelten sich allerlei Ammoniten, Belemniten und Muscheln. Durch Ablagerungen entstand der Jurakalk, aus dem der „Waldfisch“ besteht: Und wer genau hinsieht, entdeckt darin in Form von Fossilien allerlei Hinweise auf das Gewimmel im Urmeer.

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