Spektakel auf dem Berg

Eröffnung am Samstag: Entlas Bräu zapft erstmals Bier der neuen Brauerei

25.3.2022, 11:55 Uhr

Braumeister Vincenz Schiller vom Entla's Keller hat ein helles Lagerbier ein für das Eröffnungsfest für seine Brauerei im Berg, der Entla's Bräu, eingebraut.  © Harald Sippel

Da freuen sich die bierdurstigen Erlanger:innen: Mehrmals musste die offizielle Eröffnung der Brauerei Entla's Bräu wegen der Pandemie verschoben werden, doch jetzt ist es am bevorstehenden Wochenende soweit. Der Ausschank (An den Kellern 5-7) beginnt um 17 Uhr. Zur Stärkung gibt es unter anderem Brotzeit. Und auch das Wetter am Eröffnungs-Samstag verheißt, super zu werden.

Was genau die Entla's Bräu Erlangen am Wochenende feiert

Idyllisches Ambiente herrscht auf den Kellern in Erlangen vor.  © Harald Sippel

Auch wenn vieles neu ist: Das Entla’s-Konzept wollte der junge Brauerei-Chef Vinzenz Schiller wohlwissentlich unberührt gelassen. Frisch zubereitete Gerichte aus regionalen Zutaten, selbstgebackene Kuchen am Wochenende, feines Berg-Bier und der Schatten der alten Bäume prägen die Atmosphäre an den Kellern.

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So sieht es aus, wenn eine Brauerei in einen Berg einzieht - jetzt wird in Erlangen dieser Einzug gefeiert.  © Harald Sippel

Geöffnet ist der Entla's Keller von April bis zum letzten Sonntag im September. Abseits der Erlanger Bergkirchweih hat die Brauerei bei schönem Wetter täglich von 11:00 bis 23.00 Uhr geöffnet. Montags ist aber Ruhetag, außer es ist Feiertag, dann herrscht Betrieb.

Zur Geschichte der Bierkeller in Erlangen

Die Geschichte der Keller am Erlanger Berg startet 1686, zur Zeit der Hugenotten. Ein Mann namens Heinrich Windisch macht den Anfang, die anderen Brauereien vor Ort ziehen nach. Ihre Blütezeit haben die Keller Mitte des 19. Jahrhunderts: 16 Keller und Gänge von fast 20 km Länge durchziehen zu dieser Zeit den Berg. Im Laufe der Zeit entwickeln sich die Keller auch zu einem Freizeitort der Bevölkerung - anfangs genehmigen sich nur die Brauer eine Feierabendmaß, wofür ein Fass angezapft wurde. Das sprach sich herum und immer mehr Bürger pilgern auf den Berg, um ein Kellerbier zu zischen. Auch die gut 250 Jahre alte Erlanger Bergkirchweih hat darin ihren Ursprung.

1876 wird die Kältemaschine erfunden, und die Zeit der Keller schien zu verblassen. Im Jahr 1900 schließt der letzte Keller, der Erlanger Bierberg gerät in Vergessenheit. Die Natur erobert das Gelände zurück, durch den Bodendruck verschließen sich die Kellergewölbe. Solange bis Heinrich Engelhardt 1950 und anschließend Friedrich Engelhardt, Großvater und Vater von Vinzenz Schiller (dem aktuellen Betreiber) mit der Sanierung des Eingangsstollens des Entla’s Keller beginnen. 1984 hat die Brauerei-Familie es geschafft, wieder 30 Prozent der Kellerfläche zurückzuerobern und nutzbar zu machen.


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