Fränkisch-crossover in Nürnberg

"Das Alois": Am Tiergärtnertorplatz gibt es nicht nur außergewöhnliche Cocktails

21.7.2021, 08:31 Uhr

Im Alois am Tiergärtnertor serviert ein junges Team vegan, vegetarisch und fleischhaltige Crossover-Küche. © Andrea Munkert

Die Räumlichkeiten der Bergstraße 30 unterlagen in den Jahren einem steten Wechsel, kein Pächter konnte sich mit seinem jeweiligen Konzept dort so wirklich durchsetzen. Jetzt legt Inhaber Udo Deppisch (Hütt’n Nürnberg) mit einem jungen Team los, das zum Teil aus seinem Hütt’n-Team und zum anderen Teil aus dem BA Beef Club des Hotels Park Plaza Nürnberg stammt. Mit heimatverbundener und saisonaler Küche, die wechselt und auf gehobenem Niveau zelebriert wird, starten sie durch. "Wir probieren fränkisch, wir probieren fine dining und dann schau’n wir mal, was dabei raus kommt", sagt Geschäftsführer Micha Kschiwan.

Im großen Gastzimmer im ersten Stock dominieren türkise und weinrote Samtbänke, Holz versprüht einen rustikalen Chic, der durchbrochen wird von modernen Accessoires aus Metall. Toll ist der Blick durch die lange Glasfront auf den belebten und beliebten Tiergärtnertorplatz, den ja bekanntlich vor allem in den warmen Monaten die Nacht- und Sommerschwärmenden der Stadt bevölkern. Auch an der frischen Luft hat das Alois unter beigen Sonnenschirmen an Tisch und Hochtisch Plätze parat. "Wir zielen auf ein entspanntes Publikum ab", erklärt der Geschäftsführer.

Speisekarte wirkt erfrischend

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Bereits ab März haben sie hier Bier to go angeboten, um sich schon in der Szene zu verankern. Jetzt aber, auch nach Ende des harten Lockdowns, starten sie richtig durch – und wollen beides sein: Restaurant und Bar. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, findet der Gast neben den Klassikern Bier und Wein auf der Getränkekarte Cocktails, die einem nicht gleich etwas sagen.

Der Twisted Dragon zum Beispiel erfrischt mit Gin, Weintraube, Limette und Holunderlikör. "Wir wollten außergewöhnliche Cocktails anbieten, die man sonst nicht findet. Und wir arbeiten mit Signature Drinks", sagt Ann-Kathrin Lembacher von der Teamleitung. Beim Alois Spritz, der aktuell in den Varianten Heidelbeere-Minze oder Orange-Ingwer bestellbar ist, greift wieder das Prinzip der Saisonalität. Er wechselt also – je nachdem, was regional und saisonal zu haben ist.

Die Speisekarte liest sich anregend und wirkt erfrischend. Sie überrascht an manchen Stellen sogar: Da erinnert zum Beispiel eines der Desserts – Ofenpfirsich auf griechischem Joghurt – geschmacklich an den fränkischen Nachtischklassiker Apfelküchle. Überhaupt glittert und flittert es auf den Desserts: Als schicke Note wird hier Fichtenstaub (schmeckt wirklich waldig) oder Fliederstaub über die Desserts gestreut.

Als Hauptgang wird beispielsweise Schweinebauch mit Junglauch-Kimchi, Quinoa und Sojajus gereicht oder Linguine mit getrüffeltem Algen-Kaviar und frischem Trüffel. Auch Rind von der heimischen Färse, umrankt von Babykarotten, Fenchel, Romanesco, Kräuterseitlingen und Drillingen an Rotweinjus ist im Angebot.

Sehr zeitgemäß stehen natürlich auch vegetarische und vegane Speisen auf der Karte. Beispiele gefällig? Süßkartoffeln auf Sojajoghurt und Hummus mit Brokkoli und Kichererbsencrunch.

Das Quiz rund um vegane und vegetarische Ernährung