Der "Stern" geht wieder auf: Biergarten, Bio, Bratkartoffeln

6.6.2016, 15:30 Uhr

Monatelang haben die Nürnberger darauf gewartet, jetzt feierte das Traditionsgasthaus "Goldener Stern" in Erlenstegen seine Neueröffnung. Bequeme Bänke und Stühle zieren den heimeligen Biergarten, es grünt und blüht - auch an eine Kinderspielecke hat die neue Pächterin Stefanie Panzner gedacht. Innen wartet die Gaststätte mit einem gemütlichen Agnes-Dürer-Stüberl, einer Kloster- und einer Hubertusstube auf.

Lecker und raffiniert: Die junge Wirtin setzt bei ihrer gesunden und gutbürgerlichen Küche, bei der auch Veganer nicht das Nachsehen haben, auf biologische sowie regionale Produkte. Das Angebot reicht von Vollkornspaghetti mit Gemüseragout (9 Euro) über Flammkuchen mit Garnelen, Frühlingslauch und Kirschtomaten (11,50 Euro) bis zum in Butterschmalz gebratenen Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Gurkensalat und Preiselbeeren (16,50 Euro).

Aus den Zapfhähnen sprudelt Veldensteiner Bier. Ein halber Liter helles Lagerbier kostet 3 Euro, auch gibt es würziges Landbier sowie ein kräftiges Simon Spezial vom Fass. Alexander von Essen und Sommerach stehen als Weingüter auf der Getränkekarte, die mit Besonderheiten wie Ginger-Bier oder Robby Bubble, ein Kinder-Prosecco, überrascht. Zur Eröffnung segnete Veit Höfner, ehemaliger Pfarrer der Frauenkirche, das historische Gasthaus. bey

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Echte Experten für Fleischzubereitung in allen Variationen

Wenn gleich neben der Eingangstür im Reifeschrank feierlich die Fleischstücke präsentiert werden, ist das natürlich ein Zeichen. Ganz klar: Im Restaurant Freihardt in Heroldsberg stehen echte Experten für Fleischzubereitung in allen Variationen in der Küche. Zudem gehört noch eine weithin geschätzte Metzgerei zum Haus. Bei den verschiedenen Steaks, Rib-Eye- und Entrecote-Stücken - hinzu kommt ein erlesenes Angebot im Wet-Aged- und Dry-Aged-Verfahren (die Preise schwanken bei diesem Großangebot zwischen 20 und 59 Euro) - kann man nichts falsch machen.

"Wir dachten uns vor einigen Jahren, dass es in diesem Bereich etwas anderes als Fleisch aus Argentinien oder anderen fernen Ländern geben muss, und haben komplett auf Anbieter aus der Region umgestellt. Es war aber zunächst gar nicht so einfach, genügend Lieferanten zu finden", erklärt Inhaber und Chefkoch Hans-Jürgen Freihardt.

Beim Besuch in den hell gestalteten Räumen mit Wintergarten überzeugen auch Fisch, Spargelvariationen und die wechselnden Gerichte von der Wochenkarte (wunderbar etwa das Juvenellschwein zu 26,80 Euro).

Im Gegensatz zu anderen ambitionierten Restaurants wird hier weniger auf mehrere Gänge als auf durchaus üppige Hautgericht-Portionen gesetzt. Das Beeftatar (14,80 Euro) vorweg hat sich gelohnt. Ebenso die Holunder-Rolle mit Basilikum-Sorbet (10,80 Euro) zum Finale. Angenehm, dass hier zudem ein kleines, leckeres Tagesdessert wie beispielsweise Nougat-Parfait samt Espresso für 5,80 Euro auf der Karte steht.

Was vielleicht ein klein wenig an Experimentierfreude bei den Gerichten fehlt, wird bei der Fisch- und Fleischzubereitung durch handwerkliche Perfektion mehr als ausgeglichen - und durch Leidenschaft. Das merkt man im Gespräch mit Freihardt sofort. Beispielsweise, wenn es um Themen wie die Zubereitung von Innereien geht. Und manchmal bietet der gelernte Metzger und Koch mit Ausbildung in der Sterne-Gastronomie Kochkurse unter dem Motto "From Nose to Tail" - also von der "Nase bis zum Schwanz" an. smö

Italienische Küche und fränkische Brotzeit

"O sole mio", trällert Giuseppe Nocera, während er durch seine kleine Pizzeria "San Marco" in Oesdorf im Landkreis Forchheim hetzt. Gut gelaunt ist er selbst bei größtem Stress, auch wenn unentwegt sein Telefon klingelt, denn zum Mitnehmen gibt es seine Gerichte auch. Der 63-Jährige ist Stress gewohnt, er hat das Gastro-Gen von seinem Vater geerbt; der hat in der Vacher Straße in Fürth, als "die Amis" noch da waren, den Pizzateig geknetet.

Seinen fränkischen Einschlag kann Giuseppe nicht verbergen. Ein "Lass dir's schmecken, mei Bu" bekommt auch der mit dem Essen und einem Schulterklopfer serviert, der zum ersten Mal in seiner Pizzeria zu Gast ist. Wer als Fremder kommt, geht als Freund.

Auch in seinem Menü ist seine Wahlheimat angekommen. "Stadtwurst mit Backstaakees", die fränkische Pizza, ist eines der kulinarischen Highlights. Auf die Idee gebracht hat ihn eine Stammtischrunde aus dem Dorf.

Die ungewöhnliche Kreation kommt an. Aus der ganzen Region pilgern die Schlemmer herbei, um den würzigen und überraschend milden Geschmack der mit Zwiebeln und ein wenig Pfeffer kredenzten Pizza zu genießen. Den Mix zwischen italienischer Küche und fränkischer Brotzeit gibt es für 7 Euro. Bier aus Reckendorf (Landkreis Bamberg) für 2,30 Euro oder der viertel Liter Wein (Valpolicella, Merlot, et cetera) für 3,50 Euro empfiehlt sich dazu.

Wem der Mut für das fränkisch-italienische Geschmacksabenteuer fehlt, der hat genug Alternativen. Wer mehr Lust auf Fleisch und original italienische Küche hat, dem ist mit Scaloppina alla Valdostana geholfen. Das Schnitzel mit Parmaschinken und Käse überbacken gibt es bei Giuseppe zu Spaghetti Bolognese inklusive Salat als Beilage für 11 Euro.

Ernst wird der sonst gut gelaunte Italiener, wenn es um die Qualität seiner Küche geht, die er mit seiner Frau Nicolina übrigens ganz alleine schmeißt. Jeden Tag. Tiramisu, Panna Cotta (3,50 Euro) oder Fischgerichte gibt es nur auf telefonische Vorbestellung. "Schließlich soll alles frisch sein." Das schmeckt dem Gast. Im Sommer auch unter freiem Himmel vor der Pizzeria.