Neues Lokal in Fürth

Im Café Radesel gibt es neben Fahrradzubehör auch noch Espresso

23.7.2021, 09:32 Uhr

An der verkehrsumtosten Fürther Billinganlage erscheint die Grünfläche vor dem Fahrradcafé "Radesel" wie eine Oase. Bänke und Tische aus warmen Holz, Fahrräder aller Art und das passende Werkzeug stehen vor dem geschichtsträchtigen Laden.Ehemals Zollhäuschen, dann Kiosk, zuletzt Standort des "Espressohauses" – das Gebäude Billinganlage 1a hat viel erlebt. Jetzt hat dort Valentin Rambach übernommen und seine Leidenschaften Kaffee und Radfahren kombiniert.

"Hier soll eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre herrschen. Ein Wohnzimmer für die Gäste", sagt er. Dafür hat Rambach zwei Monate renoviert und gestrichen, die Bar aus Palettenholz aufgebaut. Seinen Kaffee bezieht er über den Besitzer des "Espressohauses", aus Italien und der Schweiz, aber auch aus Fürther Röstereien wie Lapuzia oder Fortezza. Die Besucherinnen und Besucher schätzen bei Rambach vor allem Cappuccino und Espresso. "Ansonsten verkaufen sich die Sattel hier sehr gut."

Im "Radesel" passt er seinen Kunden und Kundinnen das Fahrradzubehör ergonomisch an. Um beispielsweise den passenden Sattel zu finden, greift er auf Sitzknochenvermessung zurück. Anhand des Gewichts und der Sitzposition kann Valentin Rambach dann sagen, welcher Sattel zu empfehlen ist.

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Der gelernte Einzelhandelskaufmann war zuvor fünf Jahre in der Fahrradbranche tätig. "Das Konzept Fahrradcafé ist in Fürth einzigartig", sagt er stolz. Kaffeespezialitäten, eine wechselnde Auswahl an süßen und herzhaften Snacks, Fahrradzubehör, aber auch Kleidung gibt es im "Radesel", darunter sowohl Sportjacken als auch bedruckte Caps, Pullover und Socken von deutschen Marken. Zum Basissortiment kommen immer mal wieder neue Produkte.

Die Snacks bietet Rambach auf kleinen hölzernen Brettchen mit Eselmotiv an. Süßen Chai Latte, Kaba(cchino), Tee, sogar Flat White kann man sich neben den klassischen Kaffeevariationen aussuchen. Die Preise dafür liegen bei zwei bis drei Euro. Außerdem stehen in einem kleinen Kühlschrank Biere und Limonaden.

Ein Büfett sei für die nächste Zeit in Planung. Für die Leckereien stehe seine Tante in der Küche, "alles ist selbstgemacht, ich lerne auch gerade das Backen", sagt er.

Kaffee-Quiz: Was wissen Sie wirklich über die kleine braune Bohne?

Bisher ist Rambach bei der Fahrradreparatur, der Beratung und dem Kaffeeausschank auf sich allein gestellt. Die Abwechslung mache ihm Spaß. Schon bald aber wolle er eine Vollzeitkraft für die Werkstatt im ersten Stock des Ladens an Bord holen. Übrigens: Jeden Sonntag ab 9 Uhr kann man sich beim "Radesel" treffen, einkehren und von 10 bis 13 Uhr gemeinsam radeln. Rambach organisiert das, um die "Community", wie er es nennt, zu pflegen. Ohne Zweifel: Das Hobby Fahrradfahren und der Genuss des Kaffeetrinkens werden hier als Lebensstil zelebriert.