1,82 Meter: Mann zieht Riesenwaller aus See in Franken

16.8.2018, 11:35 Uhr

Es war Dienstagabend als der Hobby-Angler ein Ziehen an der Angelschnur bemerkte. Der 30-jährige Maximilian Fischer war an diesem Tag wieder einmal zum Fischen an den Untreusee gekommen. Seit rund 16 Jahren ist der Hofer begeisterter Sportfischer, am Untreusee ist er häufig anzutreffen. Doch dieses Mal ließ sich der Fisch, den er am Haken hatte, nicht so einfach an Bord ziehen. "Mein Boot hat sich sogar gedreht", erklärt der Oberfranke am Donnerstag. Rund 20 Minuten lang zog der riesige Fisch den Mann samt Boot quer durch den See. "Es ging von A nach B!" Als erfahrener Angler machte Fischer diese Irrfahrt allerdings keine Angst: "Da muss man ruhig bleiben bei sowas."

Glücklicherweise bemerkte ein anderer Angler, dass Fischer Hilfe brauchte. Zu zweit schafften die Männer es schließlich nach weiteren 20 Minuten, den 39 Kilogramm schweren Waller zu bändigen und aus dem See zu ziehen. Hier kam dann der größere Kescher des anderen Anglers zum Einsatz. "Man braucht das entsprechende Gerät", erklärt der Angler, eine dünne Angelschnurr reiche bei so einem Kaliber nicht aus. Mit Schlepprute und einer geflochtenen Schnur war Fischer am Dienstag ausgestattet, als er den Riesenwaller fing. "1,82 Meter misst der Fisch - also für den Untreusee ist das sicherlich Rekord, für so ein Gewässer ist es echt ein Bombenfang. Ein bisschen stolz bin schon!" Dass er dann auch noch ausgerechnet einen Waller am Haken hatte, freut Fischer ganz besonders: "Das ist schon immer einer meiner Lieblingsfische - die sind ein wenig geheimnisvoll, es ranken sich so viele Mythen um die Waller."

15 Jahre ist der Fisch in etwa alt - kann der denn überhaupt noch schmecken? "Der schmeckt sehr gut", lacht Fischer. "Das hätten wir allerdings selbst nicht gedacht." Seine Tante habe schon ein Stück probiert und war begeistert. Der riesige Waller wurde bereits zum Großteil geräuchert, ein bisschen wird laut Fischer auch eingefroren. "Das gibt ein großes Familienfest", so der Hofer.

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Botschaft an alle Badegäste

Doch nicht alle freuen sich mit ihm über seinen Fang, die Reaktionen fallen gespalten aus. Doch auch das sieht er gelassen: "Hätte ich den Fisch wieder in den See zurückgesetzt, hätte ich womöglich gegen das Angelgesetz verstoßen." Ab einer gewissen Größe sei es verboten, Tiere wieder ins Wasser zu lassen. "Aber wenn man den Fisch tötet, dann ist man auch bei vielen der Buhmann, weil man angeblich nur das große Geschäft wittert. Wie man es macht, ist es verkehrt." Doch Fischer lässt sich seine Freude über den Fang nicht nehmen: "Falls jemand ein Problem damit hat, kann er jederzeit gerne mit mir darüber sprechen."

Auf Facebook dominierte allerdings vor allem eine Reaktion: Die Furcht der begeisterten Schwimmer. Fast zwei Meter lange Fische im beliebten Badesee sorgten im Netz für Hysterie. Dazu möchte der 30-Jährige allerdings klarstellen: "Die Leute brauchen beim Baden wirklich keine Angst zu haben. Die Fische halten sich von den Menschen fern und sind nur tief unten in den Gewässern." Auf die Frage, wann es das nächste Mal zum Angeln gehe, lacht Fischer und antwortet: "Heute!" Ob er am Donnerstag dann gleich noch einen zweiten Riesenwels an Land zieht? "Wer weiß, das kann man nie ausschließen", sagt der 30-Jährige zum Abschied.