Eichstätter Bischof: Homosexualität bleibt Kündigungsgrund

5.8.2015, 10:03 Uhr

Findet, dass die katholische Kirche nicht zu weltlich werden sollte: Bischof Gregor Maria Hanke. © Markus Raupach

Bisher mussten sie mit Kündigungen rechnen: Heirat nach Scheidung oder eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft waren für Mitarbeiter in katholischen Einrichtungen ein Kündigungsgrund. Jetzt gilt ein liberaleres Recht. Aber der Eichstätter Bischof schert aus.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke gehört mit Stefan Oster (Passau) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) zu den drei Abweichlern: Sie wollen im Gegensatz zu den anderen 23 deutschen Bischöfen am alten Arbeitsrecht festhalten. Bischof Oster sagt zwar nicht kategorisch Nein, postet auf Facebook aber seine Bedenken, die Kirche könnte zu weltlich werden. Wo Kirche draufstehe, so der Bischof, sollten auch Inhalte des Evangeliums gelebt werden. Aus seiner Sicht ist die Ehe ein Sakrament, das der Mensch nicht kündigen kann.

Die Änderungen in der katholischen Kirche hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr per Mehrheitsbeschluss auf den Weg gebracht. Allerdings ist es jedem Bischof überlassen, ob er die neue sogenannte Grundordnung in seiner Diözese auch anwendet.

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Für Nürnberg bedeutet die unterschiedliche Rechtslage in den Bistümern Bamberg und Eichstätt eine glatte Spaltung. 30 Prozent der Stadt - etwa die eingemeindeten Stadtteile Fischbach und Altenfurt - gehören zu Eichstätt. Die katholische Stadtkirche untersteht hingegen Bamberg.