Der dritte Mann bei den Erlanger Stadtwerken

18.7.2018, 18:00 Uhr

Der Elektro-Ingenieur Wolfgang Geus arbeitet seit 2001 für die ESTW, seit 15 Jahren steht er an der Spitze des kommunalen Versorgers. Zuvor war er unter anderem als Sachgebietsleiter für die Energieversorgung Oberfranken und die Überlandwerke Oberfranken tätig. Doch Ende August 2019 ist Schluss: Geus geht in den Ruhestand

Die Nachfolge als Technischer Vorstand bei den ESTW tritt der 51-jährige Frank Oneseit an, der vom E.ON-Konzern nach Erlangen wechselte. Für Geus ist dabei nach eigener Aussage nicht nur ein geordneter Übergang wichtig. "Wissen soll nicht verloren gehen, sondern vernünftig weitergegeben werden." Damit, so Geus weiter, sei gewährleistet, "dass es gut weitergeht".

Geus’ Nachfolger kommt in ein Unternehmen, das trotz aller Konkurrenz finanziell gut aufgestellt ist. Die Eigenkapitalquote liegt bei 41 Prozent, der Jahresgewinn im Schnitt der letzten Jahre bei 3,2 Millionen Euro. Gleichzeitig kommen auf Oneseit große Herausforderungen zu, hat doch der Erlanger Stadtrat den ESTW klare Zielvorgaben für eine kommunalen Energiewende gemacht: Bis 2030 sollen 50 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien abgedeckt werden, die andere Hälfte aus Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem will man die Wärmeerzeugung langfristig auf regenerative Wärme umstellen.

Werbung
Werbung

Eine weitere Herausforderung stellt die zunehmende Digitalisierung dar. Bereits im Jahr 2000 haben die Stadtwerke erste Glasfaserstrecken gebaut und für die Siemens AG die Basis für ein superschnelles Netz gelegt. 60 Prozent aller Haushalte sind an das ESTW-Breitbandnetz angeschlossen; 85 Prozent der Haushalte sollen es in den nächsten Jahren sein — so das ehrgeizige Ziel.

Der 1967 in Königs Wusterhausen geborene Frank Oneseit verfügt dabei über eine breite berufliche Erfahrung. Nach einer Ausbildung als Elektromonteur und dem Abitur am Abendgymnasium studierte er Elektrotechnik. Seine erste Anstellung als Ingenieur bekam er 1994 bei einem Ingenieurbüro in München. 1996 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung bei den Isar-Amperwerken und 2001 Geschäftsführer eines Tochterunternehmens der E.ON Bayern in Maisach. Für den Energiekonzern war er zwischen 2003 und 2008 auch in leitender Position in der Slowakei und Ungarn tätig.

Weitere berufliche Stationen führten Oneseit nach Bamberg, Hannover und zuletzt nach Regensburg, zur Regensburger Energie- und Wassersorgung REWAG. Frank Oneseit ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von neun bis 13 Jahren.