Der Erlangen Cricket Club nach der Derbypleite

5.7.2018, 11:30 Uhr

Acht Stunden Hitzeschlacht – und am Ende leere Hände: Der Erlangen Cricket Club (grüne Trikots) unterlag dem ATV Frankonia Nürnberg und muss nun um die Playoffs zittern. © Berny Meyer

Shahid Satti wirkt niedergeschlagen. Acht Stunden hat sich seine Mannschaft am vergangenen Sonntag im Wiesengrund nach Kräften gewehrt, ist durch die Hitze gelaufen und Bällen hinterher gerannt, hat sie geworfen, gefangen und geschlagen – um am Ende mit leeren Händen dazustehen: 221:269. "Es war ein hartes Spiel, auch mental anstrengend, sehr eng", sagt Satti, "es ging an die Substanz – man kann solche Spiele verlieren." Die Kraft, sagt der Vorsitzende des Erlangen Cricket Club, der selbst noch mitspielt, war vielleicht ausschlaggebend, aber so genau weiß man das nie nach einer Partie, die um elf Uhr am Vormittag beginnt und erst gegen 19 Uhr auf die alles entscheidende Zielgerade einbiegt.

Was Satti aber weiß ist, dass es nun eng wird. Sehr eng, in Sachen Meisterschaft. "Der zweite Platz, auf dem wir nun stehen, reicht uns nicht. Wir müssen Erster werden, um die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen." In der Tabelle ist durch die Derbyniederlage der Pak Orient Cricket Club München an den Erlangern vorbeigezogen – punktgleich allerdings, mit zwei verlorenen Partien. Dahinter lautert mit einer kleinen Restchance noch die Mannschaft vom ATV Frankonia Nürnberg, die drei Spiele verloren hat in dieser Saison. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Fehler wie am Sonntag werden eiskalt bestraft.

Nun läuft alles wohl auf ein entscheidendes Spiel heraus, am Samstag, 14. Juli, um 11 Uhr kommt der Pak Orient Club in den Wiesengrund – "dann", sagt auch Shahid Satti, "wird das das wichtigste Spiel der ganzen Bundesligasaison." Sollte Erlangen auf Platz eins die Runde beenden, spielt die Mannschaft mit den übrigen Staffeln der viergeteilten ersten Liga die Meisterschaft aus. Noch nie konnte der ECC diese gewinnen, "heuer", sagte Satti schon vor der Runde, "wollen wir das endlich schaffen." Der Fokus liegt auch nach dem Pokalaus im Viertelfinale gegen den München Cricket Club alleinig auf der Liga.

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"Mut macht uns, dass wir das Hinspiel beim Pak Orient Club schon gewinnen konnten", sagt Satti, wenn auch hauchdünn mit 221:220. "Die Mannschaft ist richtig stark und noch einmal stärker geworden durch einige Flüchtlinge, die sich Pak Orient angeschlossen haben. Wir werden einen besonders guten Tag brauchen, um sie zu schlagen." Und zuvor und danach gilt es nicht zu stolpern in Augsburg (7. Juli), beim SSC München (22. Juli) und in Erlangen gegen Burghausen (28. Juli). "Wenn es nicht klappt mit Platz eins sind wir sehr enttäuscht", sagt Satti niedergeschlagen. Am 28. Juli, so hofft er, wird er wieder besser gelaunt sein.