Eckental: Belgier werfen Brown und Brands raus

31.10.2014, 12:20 Uhr

Auch wenn er 13 Asse in den 102 Minuten schlug, fehlte ihm sein Service in vielen Momenten. Dies lässt sich nicht allein an den zehn Doppelfehlern ausmachen, vielmehr an der zu niedrigen Quote seines „Ersten“. Natürlich ging es wieder sehr emotional zu; es passte zum Spiel des Nadal-Bezwingers, dass gerade sein Satzball für minutenlange „heiße“ Diskussionen mit der Schiedsrichterin sorgte. Brown war außer sich, verlor Faden und Satz. Die Hoffnung, dass er nach dem mit 5:7 verlorenen Tiebreak wieder in die Erfolgsspur kommen würde, zerschlug sich. Der Belgier, über 120 Ränge hinter Brown, spulte unaufgeregt sein Pensum ab. Ihm genügte eine Durchschnittsleistung um für diese faustdicke Überraschung zu sorgen.

Daniel Brands ging gleich mit einem Service-Verlust gegen Ruben Bemelmans in sein zweites Spiel binnen 20 Stunden. Er lief diesem Rückstand gegen den Finalisten von 2013 bis zum 3:5 hinterher, schaffte dann das ersehnte Rebreak. Doch letztlich war alle Mühe umsonst: Brands ließ zum zweiten Mal Federn; Break Bemelmans und damit Satzgewinn. Als sich aber das Breakfestival im zweiten Durchgang fortsetzte, schlug das Momentum wieder auf die Seite des Turniersiegers von 2012. 3:0, 6:1 Brands, dessen Achterbahnfahrt weiter ging. Bemelmans hatte die richtige Antwort und diktierte mit einem frühen Break wieder das Geschehen. 6:2 – ein weiterer Belgier triumphiert über einen deutschen Favoriten!

Nachdem sich bereits drei russische Akteure für die Top 16, das Freitags-Viertelfinale qualifiziert hatten, setzte ein Youngster dieser Erfolgsreihe ein Ende. Johannes Härteis sorgte als Wild-Card-Besitzer für die Überraschung der ersten Runde. An Nummer 885 der Welt geführt ließ er sich von der weitaus höheren Platzierung seines Kontrahenten Aslan Karatsev überhaupt nicht beeindrucken. Der Oberpfälzer, der der TennisBase Oberhaching angehört, führte schnell 3:0, kam dann beim 5:3 zwar etwas ins Straucheln (0:30), machte jedoch mit vier Punkten in Folge den ersten wichtigen Schritt zum Drei-Satz- Sieg. Ebenfalls von seiner besten Seite präsentierte sich Tim Pütz, der gegen Nikola Mektic seine Breakchancen konsequent nutzte und mit 7:5, 6:2 verdient weiter kam.

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Was aktuelle Weltranglistenpositionen auf dem Papier wert sind, unterstrich die Erstrunden-Partie von Andreas Beck (113) gegen Daniel Brands (324), der verletzt im Sommer viele Ränge verloren hat. Der Deggendorfer zeigte seine Klasse, besonders beim Service: 16 Asse! Der Ravensburger, an Nr. 2 gesetzt, war über die gesamten 80 Minuten ebenbürtig, das Verhältnis der gespielten Punkte (Brands 67, Beck 65) unterstreicht dies.

Am Freitagnachmittag (ab 13 Uhr) biegt das Turnier mit den Viertelfinals auf die Zielgerade ein. Samstag folgen die Halbfinals (13.30 Uhr und 15 Uhr) und am Sonntag der Turnier-Höhepunkt: Doppel-Finale um 12 Uhr, zwei Stunden später das Einzel-Endspiel.

Hauptfeld 1. Runde: Daniel Brands (Deggendorf) — Andreas Beck (Ravensburg) 6:4, 7:6 (4); Johannes Härteis (Nürnberg) — Aslan Karatsev (RUS) 6:3, 5:7, 6:3. Achtelfinale: Evgeny Donskoy (RUS) — Niko Basilashvili (GEO) 6:7 (6), 7:6 (7), 6:2; Mirza Basic (CRO) — Marsel Ilhan (TUR) 7:6 (7), 6:3; Konstantin Kravchuk (RUS) — Miloslav Mecir (SVK) 3:6, 6:3, 6:2; Denis Matsukevich (RUS) — Sergei Bubka (UKR) 6:3, 6:3; Niels Desein (BEL) — Dustin Brown 7:6 (5), 6:4; Ruben Bemelmans (BEL) — Daniel Brands 6:4, 1:6, 6:2.