Erhöhung der Bustarife in Erlangen "vertretbar"

2.7.2016, 06:00 Uhr

316 661 Euro nehmen die Stadtwerke mit den neuen Tarifen ab 2017 mehr ein. Die durchschnittliche Erhöhung beläuft sich auf 2,62 Prozent. Der Preis der Einzelfahrkarte für Erwachsene steigt damit von bisher 2,10 Euro auf 2,20 Euro. Der Preis der Einzelfahrt Kind bleibt hingegen unverändert bei 1,10 Euro. Auch die Preise für das Erlanger 4er Ticket für Erwachsene (8,10 Euro) und er Preis für das 4er Ticket für Kinder (4 Euro) bleiben unverändert. Das beliebte Jahresabo erhöht sich hingegen um 90 Cent auf 39,80 Euro pro Monat. Tiefer in die Tasche muss man darüber hinaus fürs Bergkirchweihticket greifen, das künftig 16,40 Euro und damit 40 Cent mehr kostet.

Drei Angebote

Zukünftig könnte sich bei den Tarifen aber auch etwas ganz grundsätzlich ändern. So soll ein Planungsbüro mögliche Tarifänderungen ausloten, um den leicht rückläufigen Fahrgastzahlen in Erlangen entgegenzuwirken und den Busverkehr attraktiver zu machen. Konkret sollen drei Angebote geprüft werden.

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Es ist dies ein sogenanntes 9-Uhr-Jahres-Abo für 30 Euro pro Monat, eine Kurzstreckenkarte für maximal drei Stationen zum Preis von 1 Euro sowie Vergünstigungen für Inhaber des Erlangen-Passes, wie ein Einzelfahrschein zum Kindertarif, ein Monatsticket ab 9 Uhr für 23 Euro und ein Jahresticket ohne jährliche Preisanpassung.. Dieses Paket versöhnte schließlich auch Harald Bußmann von der Grünen Liste, der entgegen seiner üblichen Abstimmungsgewohnheit in den Vorjahren, dieses Mal ebenfalls für die Tariferhöhung votierte.

"Bremse reinhauen"

Den kritischen Part mussten deshalb in diesem Jahr andere übernehmen. Zum Beispiel Johannes Pöhlmann von der Erlanger Linken. Man lehne die Tariferhöhung ab, so Pöhlmann, nachdem die Preise ein Niveau erreicht hätten, "bei dem man die Bremse reinhauen muss".

"Die öffentliche Hand", forderte Frank Höppel von der ÖDP, solle statt immer wieder die Preise zu erhöhen, mehr Geld in die Hand nehmen, "um die Preise für den Busverkehr so niedrich als möglich zu halten". Nachdem dies aber nicht der Fall sei, lehnte er die Preiserhöhung ab. "Lassen Sie uns in Erlangen und im VGN neue Wege gehen", sagte er stattdessen.

Für die Preisanhebung sprach sich unter anderem die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Felizitas Traub-Eichhorn aus. Sie seien unausweichlich, sagte sie. Angesichts des Angebots, hielt Traub-Eichhorn die Anhebung allerdings für "vertretbar".

"Niemand macht das gern"

In ein ähnliches Horn stieß Jörg Volleth (CSU). Bezogen auf die Preiserhöhung sagte er: "Niemand macht das gern." Spöttisch in Richtung der Grünen Liste gerichtet sagte er weiter: "Ich freue mich, dass die Grünen in der Realität angekommen sind und zum ersten Mal geschlossen für die Tariferhöhung stimmen."