Mit Novavax gegen Corona

Erlangen: Der Totimpfstoff ist endlich da

2.3.2022, 06:00 Uhr

Wie hier in Stuttgart soll auch in Erlangen spätestens am Mittwoch der erste Totimpfstoff gegen das Corona-Virus eintreffen. © Bernd Weißbrod, dpa

Das Impfzentrum an der Sedanstraße ist glücklich: Am Mittwoch, 2. März, wird die erste Lieferung des Impfstoffs Nuvaxovid des US-Pharmaunternehmens Novavax auch in Erlangen erwartet. Vor Ort rechnet man mit 4300 Impfdosen des ersten in der EU zugelassenen, konventionellen, proteinbasierten Impfstoffs gegen das Corona-Virus. In seiner Wirkungsweise ist er mit der klassischen Grippe-Impfung vergleichbar. Die Ständige Impf-Kommission (STIKO) empfiehlt den Impfstoff für Personen ab 18 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Die Anwendung von Nuvaxovid in der Schwangerschaft und Stillzeit wird derzeit nicht empfohlen. Für Auffrischungsimpfungen ist der Impfstoff aktuell nicht zugelassen.

Erstmals medizinische Mitarbeiter und Pflegeheime

Ab 3. März wird das Impfzentrum Erlangen/Erlangen-Höchstadt den Impfstoff, wie bayernweit vorgesehen, zunächst einmal Beschäftigten im medizinischen Bereich oder in Pflegeinrichtungen anbieten. Ab 9. März können sich auch alle anderen Bürgerinnen und Bürgern mit Novavax immunisieren lassen. Der Impfstoff wird dann sowohl im Impfzentrum als auch bei Sonderaktionen zur Auswahl angeboten. Einen Termin für eine Impfung mit Novavax kann man online über das Portal www.impfzentren.bayern oder telefonisch unter (09131) 86-6500 vereinbaren. Bei beiden Anmeldemöglichkeiten kann die priorisierte Berufsgruppe angegeben werden. Für Termine ab dem 10. März ist keine vorherige Angabe des Impfstoffwunschs mehr erforderlich. Bis auf Weiteres ist es auch möglich, ohne vorherige Anmeldung ins Impfzentrum oder zu den Sonderaktionen zu kommen und vor Ort den Impfstoff zu wählen, so das Impfzentrum.

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Die Nachfrage nach dem Impfstoff hält sich allerdings in Erlangen in Grenzen. Das Impfzentrum hofft dennoch auf einen neuen, wichtigen Impuls in der Impfoffensive. © Bernd Weißbrod, dpa

"Natürlich verbinden auch wir mit dem Impfstoff die Hoffnung, dass er der Impfkampagne ein wenig zusätzliche Dynamik verleiht", lässt die Stadt auf Nachfrage mitteilen. Diese war zuletzt vermehrt ins Stocken geraten, so wurden in der 8. Kalenderwoche 2022 nur noch 2709 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt. Davon entfielen 1170 aufs Impfzentrum und seine Außenstellen sowie auf Sonderaktionen. 1539 Impfungen wurden bei niedergelassenen Ärzten in Stadt und Landkreis vorgenommen. Somit wurden seit Beginn 543 651 Impfungen in Erlangen und im Landkreis verabreicht. 199 818 Personen erhielten die Zweitimpfung, damit liegt die Quote des vollständigen Schutzes bei 79,3 Prozent. 154 088 Menschen (61,1 Prozent) haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.

"Es wäre sehr zu wünschen, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, die den mRNA-Impfstoffen skeptisch gegenüber stehen, jetzt mit dem eher klassischen Impfstoff von Novavax immunisieren lassen", so die Stadt. "Die bisher beobachtete Nachfrage legt jedoch leider nicht nahe, dass sich die Impfquote in der Stadt und im Landkreis durch Novavax erheblich steigern ließe." So wurde aus den Senioreneinrichtungen und medizinischen Einrichtungen gerade einmal 115 Impfdosen angefordert. Bei der Hotline haben sich laut Impfzentrum weitere 170 Personen vormerken lassen, davon auch noch einmal 30 aus dem medizinischen Bereich. "Da Novavax bislang nur an die Impfzentren geliefert wird, bieten wir auch den niedergelassenen Ärzten an, sie mit dem Impfstoff zu versorgen. Auch hier ist die Nachfrage im Moment noch auf wenige Vials begrenzt", richtet das Impfzentrum aus.

Einfachere Handhabung

Im Gegensatz zu den mRNA-Impfstoffen, die einmal aufgetaut im Kühlschrank nur einen Monat gelagert werden konnten, lässt sich Novavax neun Monate bei 2 bis 8 Grad aufbewahren.