Erlangen: Patient bedankt sich für „zweiten Geburtstag“

25.4.2015, 06:54 Uhr

Im November letzten Jahres erlitt Daniel Elsner (43) am Arbeitsplatz bei Siemens einen Herz-Kreislaufstillstand. Seine Kolleginnen und Kollegen, die als Ersthelfer ausgebildet sind, reagierten nicht nur schnell, sondern auch richtig. Sie setzten sofort einen Notruf ab und begannen mit der Reanimation per Herzdruckmassage.

Ein Einweiser für den Notarzt wurde auf die Straße geschickt, der Aufzug bereitgestellt, und die Werksärztin setzte die Reanimation mit erweiterten Mitteln fort. Als dann die Rettungsassistenten und die Notärztin der Anästhesiologie eintrafen wurde die Wiederbelebung intensiviert, der Patient transportfähig gemacht und in die medizinische Klinik gebracht.

„Etwas ganz tolles gemacht“

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„Es sind Kleinigkeiten, die sich wie selbstverständlich anhören, aber leider nicht immer so funktionieren“, erläuterte der Stellvertretende Rettungsdienstleiter, Thomas Heideloff, den Einsatz. So sei beispielsweise auch die Ehefrau des Patienten sofort geholt worden, um eine Fremdanamnese durchzuführen und um den Hausarzt zu konsultieren, der die Krankheitsgeschichte kennt. Wenn das alles nicht so reibungslos funktioniere, dann nütze auch die gesamte medizinische Technik nichts, sagte Heideloff, und gratulierte Daniel Elsner zu seinem „zweiten Geburtstag“.

„Der gesamte Ablauf des Rettungseinsatzes lief wie am Schnürchen“, freute sich der BRK-Kreisvorsitzende Stefan Müller über die erfolgreiche Reanimation. Der gesamten Mannschaft, die daran beteiligt war, übergab er Ehrenurkunden als Auszeichnung für ihren beispielhaften Einsatz. In einer sehr emotionalen Rede bedankte sich Daniel Elsner bei seinen Rettern. Dass er jetzt noch lebe habe nichts mit Wunder zu tun sondern damit, dass „alle etwas ganz Tolles gemacht haben“, sagte er. Das Rauchen hat er nun aufgegeben und führt ein ziemlich normales Leben mit seiner Ehefrau Natascha.

„Nichts falsch machen“

BRK-Abteilungsleiter Andreas Lambert erläuterte bei der Gelegenheit, wie wichtig sofortige und richtige Ersthilfe ist. „50 Prozent der Menschen, die umfallen, werden leider nicht reanimiert“, weiß er. Dabei hätten solche Patienten eine dreifache Überlebenschance, wenn die Wiederbelebung nach einem Herz-Kreislaufstillstand sofort beginne. „Der Ersthelfer ist das wichtigste Glied in der Rettungskette“. Das BRK hat darum auch eine Aktion unter dem Slogan „Drücken ist stark“ gestartet. Auch beim Erlanger BRK kann man in 45 Minuten seine Fertigkeiten in Sachen Wiederbelebung auffrischen. Dort sagen die Retter: „Trauen Sie sich, die wenigen Minuten bis der Rettungsdienst eintrifft, beherzt auf den Brustkorb zu drücken. Sie können nichts falsch machen“.