Es droht eine Einbahnstraße am Erlanger Berg

5.5.2017, 18:00 Uhr

Hier am Erich Keller strömen die Menschenmassen entlang. Wenn es zu voll wird, vielleicht nur noch in einer Art Einbahnstraße. © Harald Sippel

Berg-Gängern ist das Bild wohl bekannt: Samstagabend schieben sich die Massen über die Straße an den Kellern, auch am Erich Keller wird es eng. Manchmal kommt man kaum durch. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist das bereits seit Jahren ein Problem. "Hier ist uns der Punkt zu gefährlich", sagt Konrad Beugel, der Erlanger Berg-Referent. Eine neue Maßnahme soll nun Abhilfe schaffen.

Wenn es zu voll wird in diesem Bereich — und nur dann — verwandelt sich die Straße an den Kellern in eine Einbahnstraße. Die Besucher können nur noch in eine Richtung laufen, von der T-Kreuzung weg. Wer aus Richtung Entlas Keller wieder ins Zentrum möchte, wird an der kleinen Treppe vor dem Erich Keller umgeleitet und muss die kleine Bergstraße entlang gehen.

"Wir entscheiden das zu dritt", sagt Beugel. Dabei wollen sich die Verantwortlichen der Stadt zuerst selbst ein Bild vor Ort machen. "Die Entscheidung treffen wir dann aus unserer Erfahrung heraus." Bestimmte Kriterien, wann der Durchgang in eine Richtung gesperrt werden soll, haben die Veranstalter nicht aufgestellt. "Entscheidend ist aber, ob die Menschenmasse fließt, also in Bewegung ist", sagt Beugel. Erst, wenn das nicht mehr der Fall sei, würde die Einbahnstraßen-Regelung umgesetzt.

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Zweite Neuheit in diesem Bereich des Berggeländes ist ein mobiler Sichtschutz, der zwischen zwei große Pfosten gespannt wird. Wenn diese Plane aufgespannt wird, ist von der Seite des Entlas Kellers her kommend kein Sichtkontakt zur Bühne am Erich Keller mehr möglich. "Wenn ein Bereich mit einer Menschenmasse verstopft ist, liegt es daran, dass der Verkehr gegenläufig ist und dass es eine Attraktion, also hier die Musik, gibt", sagt Beugel. Beides wollen die Veranstalter in diesem Jahr also angehen.

Hinzu kommt, dass der Stammtisch vor dem Ausschank des Erich Kellers abgebaut wird. Die Linde aber bleibt bestehen. "Wir überlegen noch, ob man tagsüber einen mobilen Tisch am Baum aufstellen kann", sagt Beugel. Abends, wenn die Besucherströme die Straße überrollen, störe der Tisch allerdings. Anders als bei der Sandkerwa in Bamberg besteht aber keine Gefahr, dass die Bergkirchweih abgesagt wird — schließlich ist die Stadt Erlangen der Veranstalter anders aufgestellt als ein Ortsverein.

Die Sicherheitsmaßnahmen aus der Vorjahr werden beibehalten, die Wand vor dem Rettungsweg oben am Berg ebenso wie die drei Rettungsinseln für Frauen. Neu dazu kommen Beton-Poller an der Einmündung der großen Bergstraße von der Essenbacher Straße.

Diese sollen es unmöglich machen, mit einem Lkw in die Menschenmenge zu rasen, wie in Berlin am Weihnachtsmarkt geschehen. "An anderen Bereichen sind diese Poller nicht nötig, weil man sonst nirgends mir schweren Gefährt entlang kommt." Verbessert wurde die Sirenenanlage, die in Notfällen zum Einsatz kommt und am Anstich-Tag, am 1. Juni, um 20 Uhr getestet wird.

Spaß haben soll man auf dem Berg aber trotzdem. 9 Euro kostet die Maß, was sicher niemanden aufhalten wird. Außerdem gibt es eine neue Attraktion: Das Fahrgeschäft "Hangover" wird am Ostende des Berges mit 88 Meter Höhe herausragend. Zum Vergleich: Das Riesenrad misst 55 Meter.