Neue Details zum Großeinsatz am Erlanger Bahnhof

12.11.2020, 16:16 Uhr

Es waren furchteinflößende Bilder, die sich am Mittwochabend rund um den Erlanger Bahnhof abspielten: Teils schwer bewaffnete Einsatzkräfte der Polizei aus Erlangen und Nürnberg riegelten das Gelände ab, der Zugverkehr wurde gestoppt. Gegen 18.30 Uhr hatte ein Mann, der sich in der Toilette des ICE von München nach Berlin eingesperrt hatte, den Notruf gewählt und angegeben, sich das Leben nehmen zu wollen.

Laut der Deutschen Bahn wurden daraufhin alle Gleise gesperrt. Züge mit Ziel Erlangen wurden an anderen Bahnhöfen zurückgehalten und warteten dort ab. Zugverbindungen wurden unterbrochen, der Bereich um den Erlanger Bahnhof völlig abgesperrt und der Zug dort gestoppt. "Es war unklar, ob die Person bewaffnet ist", sagte ein Sprecher der Polizei.

Keine Waffe im Zug

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Deshalb verließen alle Reisenden nach Halt den Zug, die Polizei durchkämmte mit Unterstützungskräften jedes Abteil, um sicherzustellen, dass sich keine Waffe im Zug befand. Auch der Mann, der sich noch immer in der Zugtoilette befand, wurde angetroffen und widerstandslos in Gewahrsam genommen. Weder war er bewaffnet, noch wurde eine Waffe gefunden. Der Mann wurde in eine Fachklinik überstellt, die Fahrgäste konnten zurück in den Zug. Der Einsatz war gegen 21.30 Uhr beendet.

"Es dauerte deshalb so lang, weil wir sicher gehen mussten, dass keine Gefährdung bestand, sich keine Waffe im Zug befand", so ein Polizeisprecher gegenüber den Erlanger Nachrichten. "Damit das möglichst schnell geht, war der Einsatz von so vielen Beamten nötig."