Thalermühle in Erlangen: Das erste Weller-Bier am 1. Mai?

11.2.2018, 06:00 Uhr

Im Rahmen einer mit 280 anwesenden Genossen gut besuchten Versammlung konnten die Vorstandsmitglieder Martin Nagel und Achim von Flatow nicht nur diesen ambitionierten Zeitplan vorstellen, sondern auch erste Eindrücke von den geplanten Gasträumen zeigen. Demnach werden in einem großen Gastraum 130 Sitzplätze zur Verfügung stehen, in einem Nebenraum entstehen weitere 50 und an einer Bar zehn Plätze. Im westlich an das Gebäude angrenzenden Biergarten sollen rund 180 Plätze angeboten werden.

Das Gebäude, das vormals des Stadtwerken Erlangen gehörte und sowohl Technikräume als auch Lager für Betriebsmittel wie Kohlen enthielt, wird künftig in vier Teile aufgegliedert: Neben dem großen Gastraum mit hoher Decke – dafür wurde die Halle komplett entkernt – entstehen ein Küchen- und Toilettentrakt, gegenüber die Schau-Brauerei mit ihren Vorratsbehältern, danach folgt ein Nebenraum, der schließlich noch von einem Wintergarten hin zum Biergarten ergänzt werden soll.

Rustikale Einrichtung

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Belichtet werden die Gasträume durch große, bis zum Fußboden reichende "historische" Fenster, Tische und Gestühl sollen so rustikal sein, wie es das gastronomische Konzept andeutet: regionale und bodenständige Küche, moderate Preise.

Ermöglicht wurde der nun relativ schnelle Schritt zur Verwirklichung der Brauerei-Gaststätte durch eine offenbar unkomplizierte Einigung der Genossenschaft mit der Fürther MIP Immobilien-Verwaltungs GmbH & Co., deren Gesellschafter Philipp Streng auch den Umbau organisiert. Streng war es auch, der im letzten Sommer den am 1. März anlaufenden langfristigen Mietvertrag mit der Genossenschaft abgeschlossen hat. Dieser Mietvertrag wurde von der Genossenschaftsversammlung fast einstimmig gebilligt.

Zu den reinen Gebäude-Bauarbeiten werden sich noch einige gesellen, die die Außenanlagen betreffen. So ist es für einen wirksamen Hochwasserschutz notwendig, das gesamte Bodenniveau anzuheben – bei den der Gaststätten gegenüberliegenden Künstlerateliers sind dafür bereits die Voraussetzungen geschaffen worden.

Der Gehweg fehlt noch

Wieder errichtet werden soll auch der Steg von der Thalermühlstraße zum gesamten ehemaligen Mühlengelände, der auch bei Hochwasser das Erreichen der Gebäude im Wiesengrund trockenen Fußes erlaubt. Der alte eiserne Steg war so verrostet und baufällig, dass er abgerissen werden musste. Seitdem kann das Gelände nur über eine kleine Zufahrt erreicht werden.

Als Problem erweist sich auch, dass es auf der Seite der Thalermühle keinen Gehweg gibt; bisher müssen Fußgänger die zu bestimmten Zeiten stark frequentierte Thalermühlstraße queren, auch eine Querungshilfe (beispielsweise ein Zebrastreifen) fehlt, wie Vorstandsmitglied Achim von Flatow erläutert. Er zeigt sich auch überzeugt, dass die Finanzierung des ambitionierten Vorhabens "steht" – "die Einrichtung der Gaststätte kann solide finanziert werden", sagt er. Zudem rechne die Genossenschaft damit, dass auch künftig weitere Mitglieder Anteile zeichnen werden, das Finanzpolster also weiter gestärkt wird.

Einen Fuß hat die Genossenschaft bereits in der Thalermühle: Das Genossenschaftslager und das Informationsbüro befinden sich bereits seit dem 13. November im (etwas kalten) Kellerbereich der Villa.