Watzinger verlässt die HSG Erlangen/Niederlindach

4.5.2020, 17:06 Uhr

Wechselt zum TV 61 Bruck: Klaus Watzinger kennt viele Spieler und Trainer in seinem neuen Verein bereits sehr gut. © Thomas Hahn

Dass es bei der HSG Erlangen/Niederlindach nicht mehr gut gehen würde, diesen Eindruck hatte Klaus Watzinger schon im November. Der ambitionierte Trainer führte da ein erstes kritisches Gespräch mit seinen BOL–Handballern. Die Runde lief auch wegen vieler Verletzten mäßig. Die HSG beendete die Saison — wegen Corona vorzeitig — im Mittelmaß. Schon im Winter hatte Watzinger mehr Engagement von seinen Spielern gefordert, zwölf bis 14 ambitionierte Handballer wollte er in seinem Team wissen. Damit mehr möglich ist als Mittelmaß.

"Jetzt habe ich noch einmal die Initiative ergriffen und habe mich mit dem Mannschaftsrat auseinandergesetzt", sagt Watzinger. "Doch es ist keine entscheidende Entwicklung zu sehen." Viele der HSG-Handballer wollen weiterhin Freizeit-Sport betreiben, "und das ist auch okay", sagt Watzinger. "Es hat viel Spaß gemacht in diesem Verein." Doch für das, was er wünscht, "reicht es nicht. Die Vorstellungen gehen zu weit auseinander". Deshalb hat sich der Coach nun von dem Verein getrennt, um "gut auseinander zu gehen".

Die HSG hat nun Zeit, einen Nachfolgern zu suchen. "Wir bedauern diese Entscheidung von Klaus sehr, respektieren aber seine vorrangig sportlichen und organisatorischen Beweggründe", schreibt Kapitän Max Erhardt. "Er hat alles dafür gegeben, jeden der Spieler handballerisch weiterzubringen." Wie es bei der HSG weitergeht, ist ungewiss.

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Watzingers Zukunft aber ist bereits geklärt. Er wechselt zum TV 1861 Erlangen-Bruck und übernimmt dort die Reserve, seit Montag ist das fix. Mirko Scholten, den der Trainer schon gecoacht hat, nutzte sofort die Chance und fragte bei Watzinger an. Die Brucker wollen die zweite Mannschaft, die in der Landesliga antritt, neu aufstellen und enger an das Bayernliga-Team heranführen.

Der Leistungsanspruch passe in Bruck besser zu seinen Vorstellungen. "Ich kenne die Spieler und Trainer dort", sagt Watzinger, "die zweite Mannschaft schaut nach oben, es geht darum, Talente zu entwickeln." Für Klaus Watzinger klingt das nach einem guten Plan.