WM im Apnoetauchen: Keine neuen Rekorde für Franken

1.10.2019, 19:36 Uhr

Tieftauchen bei der WM: Jens Stötzner beim Auftauchen mit der Mono-Flosse. Zwei andere Tauchern sichern ihn ab. © Jens Stötzner

Mittlerweile kann man den Tauchen zusehen, eine Unterwasserdrohne begleitet den Sportler von oben bis unten. "Das ist auch für uns Athleten spannend, so können wir uns selbst sehen." Das hilft, um die Technik zu verbessern. Zuerst geht es darum, den Auftrieb zu überwinden, dann fällt man wie ein Stein in die Tiefe.

"Als meine Eltern das zum ersten Mal gesehen haben, da haben sie wirklich angefangen Fragen zu stellen, wie das denn geht." Atemtechnik und Schwimmtechnik spielen eine große Rolle. "Man muss sich effizient bewegen können." Der Sport sei dafür da, "fit zu bleiben", sagt Stötzner. Doch natürlich ist er auch ehrgeizig. "An den Wettkämpfen kann man den ein oder anderen Erfolg feiern. Das gibt dann wieder Motivation. Die Wettkämpfe sind wie die Mohrrübe, die dort über einem hängt. Dann geht man auch, wenn es kalt ist, ins Freibad zum Training."

Ziel ist, sich zu verbessern, tiefer, weiter und länger zu tauchen. "Da zählt jedes Jahr. Man muss Ausdauer habe, wenn man dabei bleibt, passiert von Jahr zu Jahr etwas im Körper. Die Tauchzeiten verändern sich, die Technik, gerade mit dem Druckausgleich, verbessert sich." Zweimal war Stötzner Gesamt-Vierter gewesen beim Tieftauchen. "Man liebäugelt mit dem Treppchen."

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Erst vor ein paar Wochen hat Jens Stötzner einen neuen deutschen Rekord im Apnoetauchen aufgestellt. Nun, bei der WM in Frankreich, wollte der Zirndorfer, der auch in Erlangen trainiert, nachlegen. Doch es klappte nicht wie erhofft. "Es gab viele Blackouts, auch von Top-Athleten", sagt der 52-Jährige.

Das ist das Risiko beim Apnoetauchen: Die Sportler können kurz bewusstlos werden, sind aber rundherum abgesichert, sodass nichts Schlimmes passiert. Die Taucher schätzen ihre Tiefen selbst ein. Einmal, in der Disziplin "Constant Weigtht No Fin", ist Stötzner auf 62 Metern umgedreht, um kein Risiko einzugehen. "Eigentlich wollte ich meinen bestehenden deutschen Rekord von 74 Meter auf 75 Meter angehen", selbst mit einem Platz auf dem Podest hatte der Zirndorfer geliebäugelt. Doch Sicherheit geht vor.

Bei einem weiteren Versuch hatte Stötzner Druckausgleich-Probleme und machte bei 73 Metern Schluss. Nach dem dritten Tauchgang, diesmal auf 90 Meter, stieg er zu langsam auf, sodass der Versuch insgesamt 20 Sekunden länger war als geplant. An der Oberfläche wurde er kurz bewusstlos. Im Wettbewerb bedeutet das die Disqualifikation. "Die Bedingungen waren schwierig." Doch Rückschläge gehören zu diesem Sport dazu.

Mit nur einem Atemzug 6:20 Minuten unter Wasser

Direkt nach der WM hat es Jens Stötzner noch eimmal probiert. Beim Rhein Main Cup hat beinahe einen deuttschen Rekord in der Disziplin Streckentauchen mit Stereo-Flossen aufgestellt. Doch ein Fehler beim Wenden verhindert, dass der Versuch offiziell zählte. Besser machte es dafür der Erlanger Patrick Thümmler, ein Trainingspartner von Stötzner. Thümmler hat unter CMAS-Regeln einen statischen deutschen Rekord aufgestellt von 6:20 Minuten, so lange konnte er bewegungslos im Wasser liegen.