Fall Mollath: Anwalt stellt Strafanzeigen

21.11.2012, 15:58 Uhr

Seine Kanzlei bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Die Anzeigen richteten sich gegen sämtliche am Verfahren Beteiligte. Die Anklagebehörde hatte bis zum Nachmittag noch keine Anzeige registriert. «Solange das nicht vorliegt, können wir nichts prüfen», sagte ein Sprecher.

Der Zeitung zufolge hat auch die sächsische «Arbeitsgruppe Recht und Psychiatriemissbrauch» Anzeige gegen Justizministerin Beate Merk (CSU) erstattet. Die Gruppe sehe unter anderem den Verdacht der Strafvereitelung im Amt und Duldung der Rechtsbeugung.

Mollath hatte im Jahr 2003 seiner damaligen Frau sowie weiteren Mitarbeitern der HypoVereinsbank vorgeworfen, in Schwarzgeldgeschäfte verwickelt zu sein - er selbst stand damals vor Gericht, weil er seine Frau gewürgt und verprügelt haben soll.

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Die Kammer stellte eine «paranoide Wahnsymptomatik» fest und wies den heute 56-jährigen in die Psychiatrie ein. Vor kurzem jedoch wurde ein interner Revisionsbericht der Bank aus dem Jahr 2003 bekannt, der bestätigt, dass Mollaths Vorwürfe gegen die Mitarbeiter tatsächlich zutrafen.