Das Theater in Langensendelbach lässt eine Bombe einschlagen

Von KARL HEINZ WIRTH 3.2.2020, 07:42 Uhr

LANGENSENDELBACH - Einen Schauspieler herausheben, das geht nicht. Dafür sind alle viel zu gut. Doch der Star des aktuellen Stücks der Theatergruppe Langensendelbach ist Rainer Hofmann. Er spielt die Rolle des Martin Wenninger und seines Bruders großartig. Was diesmal das siebenköpfige Ensemble auf die Bühne im Sportheim zauberte, ist ein absolutes Highlight.

Der Dreiakter "Herz am Spieß" ist den Darstellern förmlich auf den Leib geschneidert. "Herz am Spieß", eine Delikatesse für Kenner, das sagt schon der Name dieses köstlichen "Schmankerls", das auf der Speisekarte des Hotels "Zum Himmelreich" steht. Im Himmelreich fühlt sich die derzeitige Besitzerin und Erbin des Hotels Mali Hohenleitner (Bianca Schliffka) allerdings nicht. Sie ist noch unerfahren im Betrieb und die Angestellten tanzen ihr auf der Nase herum.

Es kommt viel unromantischer

Tante Rosa (Gisela Herkt) hat wieder einmal Karten gelegt und heute soll es klappen, dass ihrer Nichte Mali der Zukünftige über den Weg läuft. Doch es kommt alles viel unromantischer als erhofft. Denn über das Hotel, das Tante Rose und Mali führen, entscheidet das Testament des verstorbenen Hupfauers. Und das besagt, dass Mali eine Hälfte des Hotels erbt, wenn sie mit Martin Wenninger (Rainer Hofmann) zusammenarbeitet – in der Hoffnung, dass aus beiden ein Paar wird. Wenn Wenninger nicht mehr aufzufinden ist, muss Mali innerhalb eines Jahres einen Hotelfachmann heiraten, sonst wird das Hotel für einen sozialen Zweck verkauft.

Doch zum Glück meldet sich Wenninger auf eine Anzeige. Seine äußerst unvorteilhafte Erscheinung enttäuscht die junge Wirtin maßlos, aber nach den Bestimmungen im Testament beschließen die beiden Partner eine sogenannte "Josefs-Ehe" für ein Jahr einzugehen. Eine Zeitlang scheint das gut zu gehen, bis der saloppe Ehemann durch unvorhergesehene Umstände gezwungen ist, einen Urlaub anzutreten.

Sensationell ausgefüllt

Um den Hotelbetrieb in der Hochsaison in Schwung zu halten, verspricht er seiner Gattin, er werde seinen Bruder zur Aushilfe kommen lassen. Der schlägt wie eine Bombe ein. Er ist elegant, liebenswürdig und gewinnt im Nu die Herzen aller, auch das der Schwägerin, was zu einer fatalen Situation führen könnte, wenn sich nicht zu guter Letzt eine Überraschung anbahnen würde. Mehr kann an dieser Stelle nicht verraten werden. Die Komödie von Maximilian Vitus ist nicht nur eine gute Vorlage, die Darsteller füllen sie mit ihrer Mimik und mit ihren Gesten sensationell aus.

Die Rolle der Tante Rosa kann keiner besser als Gisela Herkt. Und natürlich Peter Fees, der als ihr Vetter Hupfauer von einem Fettnäpfchen ins andere tritt und dabei für manche Verwirrung sorgt. Hoteldiener Lenz (Hans-Peter Güthlein), Helga Kustermann (Jane Lindenmann) und Bürgermeister (Josef Wagner) vervollständigen die Schauspieltruppe. Den Beifall haben sich die Akteure verdient. Dieser gilt auch Regisseur Rainer Lindenmann, Souffleuse Ilsegret Werker, der Maske/Requisite Anja Blechschmidt, Ruth Kaiser und Josef Wagner, den Bühnenmeistern Peter Wimmelbacher, Peter Fees, Josef Wagner, Technik/Licht Maik Pasewald sowie Gesamtleitung Peter Fees.

Weitere Vorstellungen am 5., 7., 8. (je 19.30 Uhr) und 9. Februar (18 Uhr).