Gemeinderatssitzung in Pretzfeld sorgt für Ärger

6.4.2017, 16:00 Uhr

Der Gemeindebackofen in Lützelsdorf wird nun endlich saniert. © Stefan Braun

Der dritte Bürgermeister Gerhard Kraft war nach über einer Stunde Vorlesung und Abstimmung durch Jörg Meier sichtlich angefressen: „Ich möchte die Anmerkung im Protokoll, dass ich zu den einzelnen Punkten nur zugestimmt habe, um das Verfahren nicht zu verzögern!“

Was war geschehen? Meier trug 21 Seiten voller Änderungswünsche mit Erläuterungen zum Sachverhalt und neue Beschlussfassungen vor, den Räten fehlte aber die ursprüngliche Variante, um Vergleiche ziehen zu können. Sowohl Meier als auch Bürgermeisterin Rose Stark sagten zu, dies künftig anders zu handhaben.

Noch mehr verärgert als Kraft zeigte sich Gemeinderat Franz Stein schon zu Beginn der Ausführungen Meiers. Ihn störten auch die Formulierungen der jeweiligen Beschlussvorlagen: „Ich kann da nichts beschließen, die Sitzungsunterlagen sind sehr schlecht vorbereitet“. Stein blieb im weiteren Verlauf der Sitzung seiner Marschrichtung treu und stimmte bei allen, seiner Meinung nach „unsauberen“ Beschlussvorlagen mit Nein. Die von Meier aufgrund der vorgetragenen Bedenken eingearbeiteten Änderungen wurden dennoch alle mit klarer Mehrheit angenommen.

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Aus den sechs Bürgerversammlungen in den einzelnen Gemeindeteilen hatte die Bürgermeisterin zahlreiche Anträge der Bürger mit in den Gemeinderat gebracht. Wegen des Wunsches der Bürger in Hetzelsdorf nach Abriss des alten „Waaghäusle“ und der Sanierung der Außenfassade des Glockenhauses in Poppendorf hat das Gremium einstimmig eine Ortsbegehung in Form einer „Rollenden Sitzung“ beschlossen.

23.000 Euro teurer Backofen

Der Sanierung des Gemeindebackofens in Lützelsdorf steht nun nichts mehr im Wege. Der Marktgemeinderat wurde von Franz Kamhuber vom Amt für Ländliche Entwicklung aufgefordert, eine Erklärung zur anteiligen Kostenübernahme in Höhe von circa 9200 Euro abzugeben. Die Gesamtkosten bewegen sich um die 23.000 Euro. Das Gremium hat der Kostenübernahme einstimmig abgesegnet. Der Backofen in der jetzigen Form stammt aus dem Jahre 1916.

Ebenso ohne Gegenstimme wie für die Beschaffung von Stühlen für den Friedhof Hagenbach hat der Rat dem Antrag der Jugendfeuerwehr Hetzelsdorf zur Anschaffung von 15 Bekleidungssätzen für neu eingetretene Jugendliche im Gesamtwert von rund 1200 Euro zugestimmt.

Kritisch sieht das Gremium den Antrag einer Privatperson zur Erstaufforstung mit Christbaumkulturen in der Gemarkung Hagenbach. Rose Stark wies darauf hin, dass „wir bisher alle ähnlichen Anträge abgelehnt haben, da Christbaumkulturen hier nicht passen. Man kann aber darüber diskutieren.“ Dies geschah dann auch, am Ende stand ein Stimmenpatt und damit die Ablehnung.