Hinreißende Komödie in Egloffstein

11.1.2017, 18:14 Uhr

Die amüsante Verwechslungskomödie, von der Laienspielertruppe originell in Szene gesetzt, sorgte in der Egloffsteiner Schulturnhalle für viele lachende Gesichter unter den Besuchern. Wer das Stück versäumt hat, kann es am kommenden Freitag, 13. Januar, 19.30 Uhr, oder am Sonntag, 15. Januar, 16.30 Uhr, anschauen. Zeit sollte man mitbringen: Es dauert rund drei Stunden, bis alle Verwirrungen gelöst sind.

Der Arzt Dr. Theodor Schröder (Johannes Kaplan) und seine Frau Hella (Marie Christin Schäfer) sitzen im Wohnzimmer und wollen den ersten Hochzeitstag begehen. Da zeigt es sich, dass „Schmalhans“ Küchenmeister im Hause Schröder ist. Mathilde (Kirsten Benecke), die schlagfertige und redegewandte Haushälterin, hat sich mit dem Metzgermeister Lämmlein (Horst Vogel) angelegt, weil sie mit dessen gespicktem Lendenbraten nicht einverstanden war.

Zu allem Unglück ist der Scheck aus den USA ausgeblieben, den Hella monatlich von ihren Verwandten Archibald Thompson (Niki Thäter) und seiner Frau Ottilie (Andrea Kaplan) als Zubrot erhält, weil ihre schriftstellerische Tätigkeit sich noch nicht in barer Münze auszahlt.

Werbung
Werbung

Die Verwandtschaft weiß allerdings weder von Hellas junger Ehe noch von dem Nachwuchs, der sich inzwischen eingestellt hat. Die beiden sähen ihren Sohn Toby (Florian Ullrich) gerne mit Hella vermählt.

Das Chaos ist perfekt, als die Amerikaner völlig unvermittelt vor der Tür stehen und nur Heinz „Enno“ Ennerich (Achim Zuber) einen Kunstmaler und gemeinsamen Freund antreffen. Der hilft im Hause Schröder gerade als Babysitter aus, weil der Hausherr in Frauenkleidern zu einer Benefizveranstaltung außer Haus ist.

Die Amis halten Ennerich für Dr. Schröder, den Mitbewohner ihrer Nichte, weil sie auf dem Klingelschild diesen Namen gelesen hatten. Ennerich ist so überrumpelt, dass er sich nicht anders zu helfen weiß, als die drei im Haus übernachten zu lassen.

Am nächsten Morgen kommen die Eheleute nach Hause, Theo noch in Frauenkleidern. Archibald hält ihn deshalb für die Haushälterin, die mit Heinz ein Kind hat. Um Hellas Verwandtschaft bei Laune zu halten und auf die so dringend nötige monatliche Zuwendung nicht verzichten zu müssen, greift das Trio zum großen Spaß des Publikums zu haarsträubenden Tricks. Dabei beweisen alle Darsteller Improvisationsfähigkeit und stolpern von einer Slap-Stick Nummer in die nächste. Besonders Theo ist gefordert, er muss seiner Rolle gerecht werden und will nicht tatenlos zusehen, wie seine Frau mit einem amerikanischen Muttersöhnchen verkuppelt wird.

Erschwerend kommt hinzu, dass er das Interesse von Archibald auf sich gezogen hat, der nur allzu gerne einen Seitensprung wagen würde. Inzwischen entwickelt sich nebenbei eine Liaison zwischen Ennerich und Franzi (Julia Vogel), der unehelichen Tochter der Haushälterin.

Es fällt schwer in der durchwegs theaterbegeisterten Truppe eine Rolle besonders heraus zu heben, alle spielen mit höchstem Einsatz und übertreffen manchmal sogar ihre großen Vorbilder in der professionellen Szene. Die Zuschauer werden mitgenommen und fühlen sich entsprechend gut unterhalten. Ein kurzweiliges und sehenswertes Stück, sehr empfehlenswert, wenn man einmal den Alltag vergessen und herzhaft lachen möchte.

Bildergalerie auf www.nordbayern.de/forchheim