Kaum Wasser, knappes Futter: So helfen Sie Igeln richtig

24.7.2019, 07:00 Uhr

Igel stehen auf der Roten Liste der bedrohten Säugetiere in Bayern. © Steffen Schellhorn/epd

Herr Erlwein, sind die Igel heuer besonders in Not?
Markus Erlwein: Bei den Igeln ist schon länger ein Rückgang zu beobachten. Seit zwei Jahren stehen sie deshalb auf der Roten Liste der bedrohten Säugetiere Bayerns. Vor allem unter der Trockenheit, die bereits im vergangenen Jahr stark anhielt, leiden die Igel. Die Pfützen sind ausgetrocknet, Wasser ist für die Igel wie für die anderen Wildtiere schwer zu finden. Und die undurchlässigen Gartenzäune werden immer mehr zum Problem für die Igel, die deshalb viel weitere Wege auf befahrenen Straßen laufen müssen, um in andere Gärten zu gelangen.

Auf keinen Fall Milch bereitstellen 

Wie kann der Gartenbesitzer den Igeln helfen? 
Erlwein: Gerade jetzt sollte man Schalen mit frischem Wasser anbieten. Auf keinen Fall Milch, davon bekommt der Igel Durchfall. Aus den Wasserschalen trinkt der Igel nachts und tagsüber andere Tiere. Somit ist allen geholfen. Ganzjährig füttern wie bei den Vögeln ist beim Igel noch nicht notwendig, eher im Frühjahr und im Herbst, wenn das natürliche Futter knapp ist. Aber wilde Ecken im Garten entstehen lassen, Totholzecken errichten und Unterpflanzungen bei Büschen anbringen, hilft den Igeln ungemein. Dort findet er dann Käfer und Insekten. 
 
Was sollte man unterlassen?
Erlwein: Abgesehen davon, dem Igel keine Milch zu geben, sollte man nachts keine Mähroboter laufen lassen und auf keinen Fall Gift im Garten ausbringen. Damit ist die gesamte Giftpalette gemeint, angefangen bei Pflanzendüngern bis hin zum Blaukorn oder dem Schneckenkorn. Niemand braucht Gift im Garten. Wer mehr Gelassenheit im Garten zulässt, hilft nicht nur den Igeln, sondern auch allen anderen Tieren. 
 

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