Kirchehrenbach: Kreis-SPD leckt Wunden

7.3.2019, 20:02 Uhr

Im TSV-Sportheim trafen sich die Genossen um Bürgermeisterin/Kreisrätin Anja Gebhardt, der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz und die Forchheimer Jusos, die mit "Sarkasmus" Hoffnung verbreiteten. Wenn 2044 die Schwelle zum Einzug in den Landtag von fünf auf ein Prozent gesenkt würde, hätten die Sozialdemokraten eine realistische Chance, ätzte der Vorsitzende Paul Wichtermann.

Die Beirätin Lea Wolters betrachtete ihre "Heimatliebe" aus Sicht auch der Straßennachbarn – vor allem in Biergärten sei dieses "Heimatgefühl" anzutreffen. Im Rückblick auf die letzten Jahresläufe stellte Martin Leipert heraus: Hagel und Regen setzten den Reben des "Weinguts Gebhardt" am Walberlahang zwar zu, aber in den Sorten "Burgunder" und "Silvaner" sei behelfs des Klimawandels künftig noch mehr Ertrag zu erwarten.

Zu einem Presseartikel "Der Wolf gehört gejagt" spitzte Gemeinderat Rainer Gebhardt zu: "Fünf Schafe und drei Kälber hat das Raubtier im Vorjahr in Bayern gerissen, ich glaub die Ausgleichszahlungen kann sich das Land nicht mehr leisten".

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Ein Aschekreuz war dem FW Umweltminister Thorsten Glauber gewidmet, hatte der doch zum Volksbegehren "Rettet die Bienen" verlauten lassen: den Artenschutz müssen wir ernst nehmen – deshalb werde ich mich nicht eintragen. "Thorsten wo warst denn?", wärst besser Landwirtschaftsminister geworden, sang er dem Pinzberger mit dem Westernhagen-Titel "Es geht uns gut", nach.

Mit Aktuellem aus dem Kreistag überbrückte Countrymusiker Johann aus Kersbach die Zeit bis zum Eintreffen des Wahlkreisabgeordneten in Berlin, Andreas Schwarz, der sich mit seiner rasanten Anreise aus Burgkunstadt gar noch einen "Blitz" eingefangen hatte.

Es gelte "Wunden zu lecken, aber auch den Säbel neu zu wetzen", machte Schwarz mit Stolz auf die Geschichte der Sozialdemokraten deutlich: immerhin sei es Kurt Eisner gewesen, der den "Freistaat" vor 100 Jahren erfunden habe – auffällig sei es schon, wie bescheiden das in Bayern gewürdigt wurde. Seitenhiebe trafen die Grünen im Landtag; die hätten mehr Flugkilometer beisammen als die Bienen, die sie retten wollen. Schlecht weg kam Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dank ihrer Pannen (Gorch Fock und Co.). Im Vergleich zu den "Wursteleien" von Innenminister Horst Seehofer sei die Saison des FCN eine Erfolgsstory. Angesichts der Erfolge in der Berliner Koalition wie der Einführung der Grundrente äußerte sich Schwarz optimistisch: "Wir glauben an die Wiederauferstehung der SPD".

Gemäß dem Motto "Das Beste zum Schluss" waren die Erlebnisse der "Zwei vom Rentnerbänkla" gefragt. "Mit Prost erst amoll auf die neun Prozent" hoben der "Heiner" (Gerhard Hofmann) und der "Görch" (Gemeinderat Siggi Adami) die Krüge. Der Laurenz und der Oli durften standesamtlich heiraten, nur für den Traualtar mit dem Kirchehrenbacher Pfarrer wird es nicht reichen, orakelten die Experten. "Der Söder hat die Kreuzpflicht eingeführt und damit die christlichen Werte gekreuzigt. Zum Aiwanger fiel den Senioren nur ein, dass dessen Alphabet mit dem "O" anfängt.

 In den überflüssigen Kreisverkehr in Kirchehrenbach, sinnierte der Görch, "vielleicht sollte in der Mitte ein Heinrich-Kattenbeck-Gedächtnisbaum gepflanzt werden. Zum Krötentragen hätten sich Franzosen angeboten, ist dem Heiner zu Ohren gekommen, "dann hätten die Frösche aber keine Beine mehr", meldete der Görch Bedenken an.

Die ziemlich verwaisten Mitfahrbänke, auf dem Friedhof die Urnengräber – wo jetzt eine ganze Familie in die Röhre passt – den Rentnern ist kaum etwas entgangen, am Geschehen in "Ehraboch" und in der Welt, war am Ende festzustellen.