Nächster Schritt für Bebauung des Weingartssteigs in Forchheim getan

9.5.2019, 10:07 Uhr

Jahrelang wurde um die Bebauung des Weingartsteigs gerungen, nun ist der nächste Schritt in Richtung Bebauung getan. Mit zwei Gegenstimmen der FGL-Stadträtinnen Edith Fießer und Sabine Dittrich wurde der Planentwurf zur Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) festgestellt. Denn um eine Bebauung zu ermöglichen, ist im Rahmen einer zweistufigen, geordneten Bauleitplanung zunächst der Flächennutzungsplan zu ändern, dann folgt die Aufstellung eines Bebauungsplanes.

Auf dem rund 5,5 Hektar großen Areal sollen ausschließlich Einfamilienhäuser entstehen, die Grundfläche der Häuser soll 150 Quadratmeter nicht überschreiten, die Grundstücksgröße wird mit 700 bis 800 Quadratmetern definiert.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung hatten drei Bürger eine Stellungnahme zur Weingartsteig-Bebauung abgegeben, außerdem gab es 13 Anregungen von Trägern öffentlicher Belange und Behörden. Doch: "Sehr viele der Einwendungen der drei Bürger sind in einer Tiefe, die in der Bauleitplanung zu klären ist", erklärte Bauamtsleiter René Franz in der Sitzung.

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Breiter Ausbau empfohlen

Die Straße hinauf zum Weingartsteig ist schmal und steil, deswegen empfahl die Polizei in punkto Verkehrserschließung einen breiten Ausbau für Lkw, Pkw und zusätzlich einen Fußweg. Dem gegenüber stehe eine "geplante, geringe Versiegelung der Flächen", wie Franz erläuterte, deswegen soll die Straße zur Einbahnstraße werden und keinen eigenen Fußweg bekommen.

"Ein großes Thema, das wir sehr ernst nehmen", sei das Rutschgebiet am Weingartsteig, betonte Franz. Deswegen werde für jedes einzelne Bauvorhaben auch ein eigenes Gutachten verlangt.

Vehement wehrte sich Edith Fießer gegen die Bebauung. "Das hätte nie begonnen werden dürfen", schimpfte die FGL-Stadträtin, die fürchtet, dass en masse Bäume und Sträucher gefällt werden. "Große Gehölzgruppen setzen wir zum Erhalt fest", versuchte Franz zu beruhigen. "Das Naturerholungsgebiet ist verloren", schimpfte Sabine Dittrich, "es gibt keine grüne Bebauung". Dem widersprach Günther Hammer (CSU): "Das Naherholungsgebiet Weingartsteig wird in keinster Weise tangiert."

Manfred Hümmer (FW) meinte in Fießers Richtung, man müsse "differenziert Risiken und Chancen abwägen", überdies gebe es einen "Mangel an gutsituiertem Wohnraum" und es sei eine "Frage der Bauleitplanung, wie ich ein Gebiet plane". Die Bebauung des Weingartsteigs "ist machbar und realisierbar". "Die Planung ist nicht überzogen und in sich schlüssig", urteilte Reinhold Otzelberger, "das Gebiet wurde vor einiger Zeit im Fachplan Wohnen mit diskutiert und mit großer Mehrheit beschlossen", erinnerte der CSU-Stadtrat. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Änderung des FNP beschlossen.