Serlbach wird zum Abenteuerspielplatz

20.2.2014, 20:00 Uhr

In Streitberg gibt es bereits einen Waldkindergarten. © Manuel Kugler

Der Waldkindergarten Wiesenttal betreut in Streitberg schon seit 15 Jahren Kinder im Freien. Nun will der Verein auch in Forchheim eine Gruppe gründen. Bereits im September 2014 könnte es soweit sein.

Einen Standort haben die Verantwortlichen zusammen mit Stadtförster Stefan Distler schon ausgesucht: Bei Serlbach, in der Nähe der fröhlichen Dorfgemeinschaft, könnte ein Bauwagen aufgestellt werden. Der ist allerdings nur dafür gedacht, die Klamotten unterzubringen oder im Fall wirklich heftiger Wetterkapriolen Schutz zu bieten.

Normalerweise halten sich die Kinder die gesamte Zeit im Wald, auf Feld oder Wiese auf, spielen und lesen dort. Das Konzept stammt ursprünglich aus Dänemark.

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Sehr naturverbunden

Oberbürgermeister Franz Stumpf, war etwas erstaunt über das Konzept mit dem hohen Frischluftanteil. So ging es auch einigen Stadträten im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss. Wie es denn mit den Hygiene-Vorschriften aussehe?, fragte Manfred Hümmer (FW) und fügte augenzwinkernd hinzu: „Springen die zum Duschen in die nächste Pfütze?“ Geduscht werde nicht und wer auf die Toilette müsse, gehe im Wald, hatte sich der OB informiert. Das konnte sich Karl-Heinz Fleckenstein (CSU) beim besten Willen nicht vorstellen, er sah stattdessen einen Wald voller Tretminen vor sich und plädierte dafür, dem Kindergarten zwei Toiletten zu spendieren. Ein Blick auf die Homepage des Waldkindergartens Wiesenttal könnte Fleckensteins Befürchtungen zerstreuen. Dort heißt es dazu: „Die Notdurft der Kinder, die nach Erfahrung selten ist, wird im Wald vergraben.“ Der Bauwagen für den Waldkindergarten kostet zirka 24 000 Euro. „So einen billigen und dazu noch mobilen Kindergarten kriegen wir nie wieder“, erklärte der OB schmunzelnd. Die Bedarfsanerkennung geschah einstimmig.

Attraktive Einrichtungen

Auf Nachfrage von FGL-Stadträtin Annette Prechtel erklärte Gabriele Obenauf vom Amt für Jugend und Soziales, wie die Betreuungssituation derzeit aussieht. Im September werden voraussichtlich alle Kinder, die bis dahin drei geworden sind, einen Kindergartenplatz bekommen. Für die Mädchen und Jungs, die erst später im Jahr drei werden, sieht die Situation etwas anders aus. Hier fehlen noch zehn bis 15 Plätze. Wobei durchaus in weniger nachgefragten Kindergärten noch Plätze frei sind.

Etwas entspannter können Eltern von Krippenkindern in die Zukunft blicken. Hier fehlen derzeit noch zehn Plätze, das werde sich aber bis September sicher lösen, so Obenauf. Aus allen Nähten platzt der städtische Kinderhort (wir berichteten).