Fakten und Hintergründe

So geht es mit dem Mammutprojekt Nahwärmenetz in Gräfenberg weiter

18.12.2021, 15:23 Uhr

Im Moment ist die Kasberger Straße aufgegraben und daher für den Verkehr gesperrt. © Peter Roggenthin, NNZ

Die Eingriffe sind enorm. Um die Leitungen zu verlegen, durch die einmal warmes Wasser für das Heizen für Gebäude fliesen soll, müssen Straßen und Plätze in der Stadt aufgegraben werden. Es ist ein Mammutprojekt in Teilabschnitten. Im Moment ist noch die Kasberger Straße aufgegraben. Darin vergraben sind bereits die großen Rohre, die zu einer Pipeline heranwachsen.

Sperrung wird aufgehoben

Tief im Boden werden Rohre verlegt. Am Ende steht eine Pipeline.  © Peter Roggenthin, NNZ

Gespeist wird sie einmal vom Biomasse-Heizkraftwerk. Es steht auf dem Gelände des Gräfenberger Schulzentrums. Mit Rohren und damit am Wärmenetz bereits angeschlossen sind unter anderem die schulischen Einrichtungen. In Arbeit ist die neue Abzweigung, die Teile des benachbarten Wohngebiets anschließt und über die Kasberger Straße schließlich in den Altstadtbereich führen wird.

Werbung
Werbung

Am Dienstag, 21. Dezember, will Gräfenberg die Bauarbeiten in der Straße beenden und sie wieder für den Verkehr freigeben. Für die Busse gilt ab Mittwoch der Normalfahrplan. Die Arbeiten sollen vom Ende der Kasberger Straße aus nach einer Weihnachtspause fortgeführt werden. Ab Jahresbeginn wächst das Rohrnetz so weiter: Über das Egloffsteiner Tor und durch den Marktplatz und von dort Richtung Bayreuther Straße wie auch mit einer Abzweigung zum Kirchplatz.

Grabungen im historischen Stadtkern: Archäologen sind an Bord

Gerade die Arbeiten im historischen Stadtbereich könnten spannende werden. Die Bauarbeiter müssen sich überraschen lassen, ob historische Schätze im Untergrund zufällig gehoben werden. Archäologen begleiten die Grabungen daher, teilt die Stadt mit. Der Ausbau des Nahwärmenetzes soll Ende 2022 abgeschlossen sein. Angeschlossen werden alle öffentlichen Gebäude sowie einige private Wohnhäuser.

Die Umleitung ist ausgeschildert. © Peter Roggenthin, NNZ

Die Energie liefert das Nahwärmenetz Gräfenberg nicht nur regional, sondern auch umweltfreundlich. Diese Vorteile betont die Stadt. Wer sein privates Wohnhaus an das Netz anschließen lässt, spart sich eine eigene (neue) Heizung. Ihren Anschlusswunsch müssen Haushalte in der Regel vor dem Leitungsbau kundtun. Ein nachträglicher Anschluss sei nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

750 Tonnen CO2 sollen eingespart werden pro Jahr

Unter dem Stichwort "Zukunftsprojekt Wärmenetz" fasst die Stadt einen Leitungsausbau im Bereich der Guttenburger Straße und Jahnstraße im Westen und der Egloffsteiner Straße im Norden der Stadt perspektivisch ins Auge.

Mit dem Nahwärmenetz sollen einmal rund 260 000 Liter Heizöl pro Jahr eingespart werden. Damit vermeide man dann den Ausstoß von rund 750 Tonnen CO2 im Jahr.