Wettbüros in Forchheim: Stadträte gegen Erweiterung

19.9.2019, 05:55 Uhr

Die Stadt spricht sich gegen eine Ausweitung eines Wettbüros in der Bamberger Straße aus. © Michael Endres

Reingehen, Wettschein abgeben, wieder rausgehen. Fünf Worte braucht Bauordnungsamtsleiter Stefan Schelter in der aktuellen Sitzung des Bauausschusses, um eine Wettannahmestelle zu charakterisieren. Im Gegensatz zu einem Wettbüro, in dem zwischen "Wettschein abgeben und wieder rausgehen", jede Menge Zeit verstreichen kann, etwa um dort zu spielen, zu essen und zu trinken.

"Ein Wettbüro ist eine klassische Vergnügungsstätte", so Schelter. Und die will man in der Bamberger Straße 4 nicht haben, darüber sind sich alle Stadträte einig, als sie über die Nutzungsänderung der Wettannahmestelle zu einem Wettbüro an der Zufahrt zu Hotel und Parkhaus Kronengarten zu befinden haben. Flankierend zur Nutzungsänderung soll auch die Fläche deutlich vergrößert werden und zwar von jetzt 37 auf dann 59 Quadratmeter. Die bestehende Theke soll verkleinert, um Sitzgelegenheiten zu schaffen.

"In Wohngebieten unzulässig"

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"In Wohngebieten sind Vergnügungsstätten unzulässig", erläutert Schelter, der auch daran erinnert, dass das Objekt im Sanierungsgebiet "SAN III Kronengarten" liegt, zu dessen Ziel die "Wohnumfeldgestaltung sowie die Erweiterung und die Verbesserung der Wohnfunktion, aber auch die Stärkung des Einzelhandels zählen. Vergnügungsstätten und derartige Nutzungen widersprechen den Sanierungszielen", informiert auch die Tischvorlage.

Ein Wettbüro "sehen wir traditionell schwierig", meint Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), zumal bereits die Wettannahmestelle vis-à-vis des neuen Katharinenspitals "ein Quell steter Freude" sei. Will heißen: Die Bewohner des Katharinenspitals betrachten das Umfeld der Wettannahmestelle mit Wehklagen. "Es wird dort aggressiv", meint auch Stadträtin Heike Schade (FGL), wo doch "das Katharinenspital unser Vorzeigeobjekt ist". Auch Holger Lehnard (CSU) möchte "den Bewohnern im Katharinenspital ein bisschen mehr Ruhe gönnen". Und Manfred Mauser (FBF) lehnt "ein Wettbüro kategorisch ab". Der Antrag zur Nutzungsänderung wird einstimmig abgelehnt.