Der Fürther Babyboom hält weiterhin an

26.8.2015, 17:00 Uhr

Hochbetrieb herrschte in den vergangenen Wochen in der Fürther Frauenklinik. Über 190 kleine Erdenbürger kamen im Juli dort zur Welt, im August wurden — Stand Dienstag früh — 152 Babys geboren. „Das war der geburtenstärkste Juli seit Beginn unserer Statistik“, sagt Volker Hanf, Chefarzt der Frauenklinik. Bis jetzt sei dieser Anstieg noch gut zu bewältigen; die vor knapp fünf Jahren neu bezogenen Kreißsäle und die Wochenbettstation seien optimal ausgestattet.

Lediglich das Personal stoße bisweilen an seine Grenzen — nicht zuletzt auch wegen der Hitze in den vergangenen Wochen. Gerne würde Hanf seinen Mitarbeiterstamm etwas aufstocken; Gespräche mit dem Vorstand gibt es schon. Doch vor allem Hebammen sind momentan nicht leicht zu finden. „Viele scheuen den Klinikbetrieb mit seinen Nachtdiensten und arbeiten deshalb lieber in Hebammenpraxen“, bedauert der Chefarzt.

Der Babyboom am Klinikum hat auch Anita Turbanisch beschäftigt. Bei der stellvertretenden Leiterin des Standesamts der Stadt geben sich derzeit frisch gebackene Eltern die Klinke in die Hand, um die Geburt ihres Nachwuchses anzumelden. Bis Ende Juni, also in der ersten Hälfte des Jahres, hat sie bereits 1078 Babys registriert. Bis Ende August dürfte sich diese Zahl noch auf 1500 erhöhen, schätzt sie.

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Hält der positive Trend an, dann könnten in diesem Jahr rund zehn Prozent mehr Kinder in Fürth geboren werden als 2014, als 1984 Kinder auf die Welt kamen. Turbanisch rechnet nämlich damit, dass sie und ihre Kollegen im Standesamt bis zum Ende des Jahres rund 2200 Geburtsurkunden ausstellen werden.

Zwei Viertel liegen vorn

Nicht jeder, der in Fürth geboren wird, lebt später freilich auch dort. Im ersten Halbjahr 2015 kamen 514 Mütter der Neugeborenen aus dem Stadtgebiet, 564 aus dem Umland.

Auch woher die meisten Fürtherinnen kamen, die im Nathanstift entbunden haben, weiß Turbanisch. „Viele wohnen in den neuen Siedlungen auf ehemaligem Army-Gelände in Atzenhof und in der Südstadt.“ Sie vermutet, dass dort viele Paare im Alter zwischen 30 und 40 leben, die sich nun für Kinder entschieden haben.

Ein kleines Kuriosum ist für die Standesbeamtin bislang die Verteilung der Geschlechter bei den Neugeborenen. Bis zur Jahresmitte nämlich kamen 568 Jungen auf die Welt und 510 Mädchen. „Normalerweise gibt es mehr weibliche Babys.“ Doch sollte das bis Jahresende so weitergehen, hätte dies auch einen Vorteil: „Die Frauen haben dann später mehr Männer zur Auswahl“, sagt Turbanisch mit einem Schmunzeln.