Fürths beliebte Brunnen sprudeln wieder

11.6.2016, 16:00 Uhr

Vor allem das stattliche Brunnenensemble im Innenstadtpark mit seinen 15 mächtig rauschenden Wasserstrahlen haben viele Fürther lange und oft schmerzlich vermisst. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hatte hier der Neue-Mitte-Investor MIB seine Schaltzentrale eingerichtet, zahlreiche Container nahmen die eigens dafür abgedeckte Anlage in Beschlag. Statt berückenden Wasserzaubers gab es in diesem Zeitraum reichlich Baustellentristesse.

Die Container, die als Aufenthalts- und Sanitärräume für die Arbeiter dienten, sind schon seit Mitte März verschwunden, nun musste MIB noch entstandene Schäden beheben. Sie hatte die Stadt in einem Beweissicherungsverfahren dokumentiert: Drei Stellen der Beckenumrandung aus Sandsteinplatten waren zu flicken, das Sand-Splitt-Gemisch der weitläufigen Flächen drumherum wurde erneuert und verdichtet. Schäden an den prächtigen Bäumen, die Kritiker des Container-Standorts befürchtet hatten, seien nicht entstanden, sagt Oberbürgermeister Thomas Jung.

Er ließ sich den Moment der Wiederinbetriebnahme gestern Mittag nicht entgehen – weiß er doch um die Beliebtheit der Fontänen. Schon nach wenigen Minuten hatten sich die ersten Passanten auf den Bänken ringsum niedergelassen. Wen die Sehnsucht nach den Wasserspielen plagt, der muss sich allerdings noch gedulden, denn diesen Samstag und Sonntag ist die Anlage gleich wieder abgeriegelt: Das Marathon-Team der Deutschen Bahn hat rund um das Bassin sein Quartier aufgeschlagen.

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Bis auf vier sind nun alle Brunnen im Stadtgebiet wieder in Betrieb. Es fehlen noch die Anlagen in der Widderstraße, am Helmplatz, in der Moststraße und in Poppenreuth, die kommende Woche folgen sollen. Allesamt werden sie mit Frischwasser statt Umwälzung betrieben – und kommen deshalb teurer, so Thomas Weißlein von der Bauabteilung der zuständigen infra Fürth.

Sanierung abgeschlossen

Unterdessen hat die infra im Süden von Fürth nach fast sechs Monaten die Sanierung der Gustav-Adolf-Quelle bei Weikershof abgeschlossen. Rund 400 Meter tief ist die Bohrung am Buckweg, die wegen ihres schwefligen Geruchs nach faulen Eiern im Volksmund besser als Gaggalasquelle bekannt ist. Das städtische Versorgungsunternehmen erneuerte den Brunnenkopf, zudem hatte das mineral- und kohlensäurereiche, 22 Grad warme Thermalwasser die Rohre angegriffen. Deshalb musste auch die Stahlwandung von der Erdoberfläche hin zum Nass im Untergrund auf etwa 250 Metern durch korrosionsbeständige Kunststoffrohre ersetzt werden. Mit rund 300 000 Euro schlug die Reparatur zu Buche.

Für die nächsten Woche kündigt die infra noch „abschließende Arbeiten an den Leitungen“ an. Danach werde endgültig aufgeräumt und die bei Ausflüglern beliebte Anlage mit Heilwasserqualität wieder hergerichtet.