Fürths neues Kino soll "Metroplex" heißen

2.7.2015, 08:24 Uhr

Die Kür dieser Kombination aus den Begriffen Metropolregion und Multiplex ist Ergebnis einer Jurysitzung, die am Mittwochnachmittag im Rohbau des Kinos stattfand. Neben Kino-Bauherr Alfred Ach nahmen dessen Architekt Michael Haid, der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller, Peter Ponnath, Geschäftsführer der Firma Telefilm Medienprojekte, und FN-Redaktionsleiter Wolfgang Händel daran teil. Rund 900 Einsendungen von Lesern der Fürther Nachrichten, die sich an der Namensfindung beteiligen wollten, waren vorab von Ach gesichtet worden.

Übrig blieben in der Sitzung rund 50 Vorschläge, die in sein Anforderungsprofil passen: Positiv besetzt sollte der Name laut Ach sein, modern und nicht zu lang, möglichst überregional tauglich, leicht zu merken und auszusprechen. Nicht zuletzt darf er nicht schon von anderen reklamiert worden und deshalb geschützt sein – was im Fall „Metroplex“ übrigens noch zu prüfen sein wird.

Notfalls, so Architekt Michael Haid, könne man eine weiteres x anhängen, um Konflikte zu umgehen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich der Gewinner-Name als rechtlich gar nicht realisierbar erweisen sollte, kämen Platz zwei, „Cinemania“, oder Platz drei, „CineMach“ – eines der vielen Wortspiele mit dem Namen des Bauherren –, zum Zug.

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Klarer Bezug

Lange Zeit hatten Fürths Wirtschaftsreferent und die FN ihren Favoriten aus den Top 50, „Kleeplex“, im Rennen halten können, doch er scheiterte letztlich am Veto Achs: Zu lokal gefärbt, nicht „überregional“ genug erscheint ihm dieser einzige verbliebene Vorschlag, der einen klaren Bezug zur Stadt herstellen würde. Alle anderen Ideen, die einen lokalen Charakter hatten – von Kleeblatt-Palast über Film-Quelle bis zu Adler-Kino – waren bereits in der Vorauswahl durch sein Raster gefallen. Überzeugte Fürther mögen das bedauern, aber hier gilt einmal mehr: Wer das Projekt bezahlt, darf die Richtung vorgeben.

Keinen Erfolg hatte auch der Versuch der FN, eher schlichte und doch vielsagende Varianten ins Spiel zu bringen: „Lichtblick“ etwa wäre weniger knallig, hätte aber durchaus Charme. Auch Vorschläge mit einem Hinweis auf die Nähe zur Bahn, von denen sich etliche in den Zusendungen fanden, wären für die Redaktion denkbar gewesen.

Stattdessen also „Metroplex“ — ein Name, mit dem schließlich auch skeptischere Juroren leben konnten. Wenn er rechtlich grünes Licht hat, wird Bauherr Ach den Ideengeber benachrichtigen: Für den Gewinner hatte er, wie berichtet, eine Jahreskarte für das neue Kino ausgelobt; die Teilnehmer, die auf den Plätzen zwei bis fünf landeten, werden immerhin noch als „VIP-Gäste“ zur Eröffnungsfeier im November eingeladen.