Höfener Spange: Bald rollen die Bagger an

27.7.2014, 16:00 Uhr

Teil eins der Höfener Spange existiert bereits. Es handelt sich um ein 300 Meter langes Straßenstück zwischen Südwesttangente (Hotel Pyramide) und Magazin- bzw. Virnsberger Straße. Dieser Abschnitt wurde 2002 gebaut. Jetzt soll die Verlängerung in Angriff genommen werden, der Bau von 300 weiteren Metern bis zur Leyher Straße/Oststraße.

Bauherrin ist die Stadt Nürnberg. Doch gibt es seit dem Jahr 1979 eine vertragliche Regelung, eine so genannte Grenzänderungsvereinbarung, derzufolge die Stadt Fürth ein Sechstel der Baukosten zu tragen hat. Vier Millionen Euro soll das Gesamtprojekt kosten, die Stadt Fürth ist also mit rund 700 000 Euro in der Pflicht. Zu den Baukosten kommt eine Ablösesumme für den Unterhalt in gleicher Höhe, macht summa summarum 1,4 Millionen Euro.

„Ein wahrer Segen“

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Die Verwaltung soll, so hat das der Bauausschuss nun gegen die Stimmen der Grünen beschlossen, dafür sorgen, dass die Stadt zahlen kann, wenn Nürnberg das Geld 2015 einfordert.

Im Rathaus erhofft man sich von der Höfener Spange eine Entlastung für die Fürther Südstadt, insbesondere für die parallel verlaufende Fronmüller- und die Oststraße. „Ein wahrer Segen“ wäre die Trasse für die Südstadt, meinte Oberbürgermeister Thomas Jung schon vor Jahren. Im Ausschuss bestätigte das jetzt Baureferent Joachim Krauße. Man habe lange auf diese Entlastung gehofft, sagte er.

Grünen-Fraktionschef Harald Riedel beklagte, dass man hier Geld in eine neue Straße investiere, das andernorts bei der Instandsetzung fehle. Doch mit dem Kommentar von SPD-Fraktionschef Sepp Körbl, man feiere in Fürth keineswegs „Orgien von Straßen-Neubauten“, war das Thema dann auch abgehakt.

Dabei hatte es immer wieder Kritik an dem Bauvorhaben gegeben. Bürger aus dem Nürnberger Westen etwa monierten, dass ihnen die Höfener Spange sowieso nichts bringe. Ihr Argument: Die Bahnunterführung Stadtgrenze sei im Verlauf der Höfener Straße von Lkw mit vier Metern Höhe unpassierbar, der Verkehr werde wegen dieses Nadelöhrs weiter durch die viel befahrene Sigmundstraße rollen. Naturschützer wiederum warnten nicht nur vor der Flächenzerstörung, sondern prophezeihten sogar ein Anschwellen der Verkehrsbelastung. Auch Riedel fürchtet, dass der neue Bypass zur Fronmüller- und zur Sigmundstraße womöglich mehr Verkehr anziehen könnte. Der Grüne ist alles andere als froh mit der Entwicklung, sieht aber angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat, der vertraglichen Verpflichtung aus dem Jahr 1979 und der Tatsache, dass die Stadt Fürth hier nicht Herrin des Verfahrens ist, keine andere Möglichkeit, als „in den sauren Apfel zu beißen“.