In der Roßtaler Sportmeile steckt viel Herzblut

10.5.2017, 11:15 Uhr

"Vor fünf, sechs Jahren war, Sportmeile’ in Roßtal nur ein geografischer Begriff für das Areal, auf dem die Schützen und der Tennisclub ihre Vereinsheime und Trainingsgelände haben", sagte Herbert Erdorf, Vorsitzender des TV. "Das wird sich spätestens jetzt ändern."

Schon länger dachten Tuspo und TV Roßtal darüber nach, neue Trainingsmöglichkeiten zu schaffen – zunächst aber immer getrennt voneinander.

Nur gemeinsam

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Erst durch einen Besuch beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) 2011 kam Herbert Erdorf auf die Idee, an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten. "Dort wurde deutlich gemacht, dass eine Zusammenarbeit von TV und Tuspo Voraussetzung für eine Unterstützung vom BLSV ist", erinnerte sich Erdorf.

Deshalb trafen sich Anfang 2012 die Vorstände der Vereine mit Bürgermeister Johann Völkl, dessen damaligen Stellvertreter Anton Engelhard sowie Altbürgermeister Maximilian Gaul zu einem ersten Vorgespräch. "Auch wenn unser damaliger zweiter Bürgermeister das Projekt skeptisch betrachtete, sagte er doch, dass die Sitzung historisch für Roßtal war", erklärte Hans Kittler, Vorsitzender des Tuspo Roßtal. "Einfach das eigene Sportgelände aufzugeben, kam für keinen der beiden Vereine in Frage. Wir brauchten also neue Ideen."

Die Idee war eine Fusion von Tuspo und TV und der Bau einer gemeinsamen Sportstätte zusammen mit der Marktgemeinde. Der Marktrat hat dazu einen Kooperationsvertrag mit den beiden Vereinen abgeschlossen, in dem unter anderem rechtliche Vorgaben und Budget festgehalten wurden. "Der Finanzverkehr und die Abwicklung läuft über unsere Kämmerei, und das Bauamt betreut das Projekt", sagte Bürgermeister Johann Völkl. Es stecke viel Herzblut in den beiden alten Sportstätten, deshalb sei der Schritt zum Neubau eines gemeinsamen Vereinsgeländes etwas ganz Besonderes.

Seit der ersten Schätzung 2012 haben sich die Kosten für den Bau um sechs Prozent auf knapp 9,5 Millionen Euro erhöht. "Das Geld ist gut angelegt in eine Attraktivitätssteigerung des Marktes", meinte Jörg Ammon, Bezirksvorsitzender des BLSV, überzeugt.

Auch Landrat Matthias Dießl lobte die neu entstehende moderne Sportstätte. Ihm war klar, dass ein so großes Projekt nicht einfach zu schultern sei, angesichts der vielen rechtlichen und finanziellen Details. Die Klagen, die zum Vor- und Baubescheid im Landratsamt eingingen, halten den Bau nicht weiter auf, da der Bebauungsplan und der Flächennutzungsplan von allen zuständigen Behörden abgesegnet und für rechtsgültig erklärt wurden, erklärte der Landrat.

Bis zum Sommer nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die Einweihung gefeiert werden.