Kärwa-Schausteller hinterlassen Schlammwüste

15.10.2019, 16:00 Uhr

"Diese Flurschäden ließen sich leider nicht vermeiden", sagte jetzt André Hollitzer vom Markt- und Liegenschaftsamt der Stadt Fürth auf FN-Anfrage. Die Alternative wäre gewesen, mit sogenannten Schwerlastplatten aus Kunststoff eine Fahrspur zu verlegen. Doch diese auszuleihen, sei eine "Riesenkostenfrage", so Hollitzer. "Wir haben uns deshalb für das THW entschieden."

Etwa 100 bis 120 Schausteller hatten mit ihren Wohnwagen während der Kirchweih links und rechts der Ludwigbrücke Quartier bezogen. Um die Bolzplätze am Schießanger nicht zu belegen beziehungsweise nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, wurden die Wohnwagen in L-Form an der Brücke und dann hinter den Spielfeldern entlang der Pegnitz aufgereiht. Die Folge: Für die Wagen, die ganz hinten standen, musste eine mehr als ein Kilometer lange Abwasserleitung gelegt werden. Geklappt hat das Hollitzer zufolge prima. Klagen gab es keine.

Den Platz an der Brücke hält Hollitzer für alternativlos. Zwar war vor einiger Zeit im Raum gestanden, die Wohnwagen der Schausteller auf den Plätzen von Vorortkirchweihen – etwa in Stadeln oder Unterfarrnbach – unterzubringen, doch der dann nötige Shuttlebus würde einen fünfstelligen Betrag verschlingen, sagt Hollitzer. Obendrein sei der Zeitaufwand den Schaustellern kaum zumutbar: "Wenn die eine Pause machen wollen und dafür insgesamt eine Dreiviertelstunde im Bus sitzen, lohnt sich das nicht."

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Die Daumenschrauben anziehen musste das Rathaus, weil an der Ludwigbrücke einige Schausteller trotz ausdrücklichen Verbots mehrfach mit den privaten Pkw über die Wiesen zu ihren Wohnwagen gefahren waren. Das Marktamt drohte schließlich damit, denjenigen keine Wohnwagenstellplätze mehr bereitzustellen, die sich nicht an die Anordnung hielten.