Langenzennerin siegt in der Küchenschlacht

4.11.2019, 11:00 Uhr

Alles begann vor etwa einem halben Jahr mit einer Bewerbung bei der ZDF-Küchenschlacht, die Sahm an den Fernsehsender nach Hamburg schickte. Die Zusage kam schnell und im September begann die Staffel, in der sie mit fünf anderen Hobbyköchen zur Schlacht antreten durfte.

Die Tage vorher waren sehr stressig, erzählt die passionierte Hobbyköchin, die seit einem Jahr im Ruhestand ist und viel Zeit zum Kochen hat. Es mussten eigene Rezepte mit Fotos von je einem Lieblingsgericht, einer Vorspeise, einer Hauptspeise und einem Dessert eingereicht werden, die man bei der Show zubereiten möchte. Mehrmals wurde ihr Dessert nicht akzeptiert und das Procedere begann erneut.

Als der Termin feststand, ging alles sehr schnell: Flug nach Hamburg, Einchecken im Hotel, Maske, Interview, mit dem Taxi zum Fernsehstudio, Vorbereitungen für die Show. Gerlind Sahm erlebte es als Herausforderung, mit fremden Utensilien arbeiten zu müssen. "Die Zutaten der Gerichte waren zwar sehr gut vorbereitet, aber mit den eigenen Geräten ist man doch vertrauter."

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Nach dem Schlachtruf "Auf die Töpfe fertig los" begann die Uhr zu ticken. "Lieblingsgericht" stand am ersten Tag auf dem Kochplan. In jeweils nur 35 Minuten musste alles zubereitet und angerichtet sein. Die letzten zehn Minuten gehören dem Juror, der die Aufgabe hatte, das schlechteste Gericht auszuwählen. Denn an jedem Tag fliegt ein Kandidat aus der Show.

Die Moderation übernehmen Promiköche, die Zuschauern und Kandidaten Tipps geben. Sahm hatte die Ehre, mit Alfons Schuhbeck am Herd zu stehen. Mit charmanten Komplimenten habe er die Nervosität gemildert.

Am zweiten Tag musste eine Vorspeise präsentiert werden, am dritten Tag war Österreich das Thema – mit einem "Pikanten Palatschinken mit Frischkäse-Kräuter-Lachs-Füllung und Vogerlsalat" schaffte Gerlind Sahm den Sprung in die nächste Folge. Der vierte Tag gehörte dann dem Hauptgang und einem Dessert, beides wurden wieder nach eigener Rezeptwahl zubereitet. An Tag fünf kam das entscheidende Zwei-Gänge-Menü: Knuspriger Kartoffelwaller mit Dillgurken und Zitronensauce.

Wie eine Ewigkeit

Nur ein einziges Mal durfte das Finalgericht vorher ausprobiert werden. Die Schwierigkeit dabei war, eine in Scheiben geschnittene Kartoffel auf dem Wallerfilet wie Schuppen anzurichten und in der Pfanne knusprig braun zu braten. Dabei musste man beim Wenden sehr vorsichtig sein, damit das Filet nicht auseinanderfiel. Auch die Zitronensauce, mit Butter und Kartoffeln als Bindemittel, durfte nicht zu fest sein und das Gurkengemüse sollte natürlich noch Biss haben.

Ihr Gegenkandidat war Nicolas Weber aus Köln, dessen Gericht nicht ganz so perfekt gelang wie Sahms. Juror Thomas Martin, Zwei-Sterne-Koch aus Köln, war zufrieden mit dem runden Geschmack der "Wallerschuppen", und auch die Präsentation bewertete er wohlwollend.

"Damit man das Finale überhaupt erreicht, braucht man starke Nerven und Durchhaltevermögen", resümiert Gerlind Sahm. Sie hatte zwar kein Lampenfieber, aber die wenigen Minuten, bis der Juror sein Urteil abgab, schienen ihr unendlich. Jetzt wartet die "Champions Week", in der sich stets sechs Wochensieger messen. Die "Champions" treten dann im Jahresfinale gegeneinander an. Dem Gewinner winkt die stolze Prämie von 25 000 Euro.

Am heutigen Montag, 4. November, 14.15 Uhr, geht es weiter mit Gerlind Sahm in der ZDF-Küchenschlacht. Es steht der erste Tag der "Champions Week" an.