Neues Hallenbad: Wie wird Wilhermsdorf plantschen?

5.1.2018, 16:00 Uhr

"Das Ergebnis hat uns motiviert", sagt Ludwig Schröer, im Rückblick auf die Abstimmung. Er wurde inzwischen zum Vorsitzenden des jungen Vereins gekürt.

"Es ist für mich unvorstellbar, dass das Bad zugemacht hätte. Ein Stück meiner Kindheit wäre weg gewesen", sagt die stellvertretende Vorsitzende Kerstin Müller. Die gebürtige Wilhermsdorferin hat als Mädchen dort Schwimmen gelernt und viele Kindertage in der Halle verbracht, heute vergnügen sich im Bad ihre eigenen Kinder.

Kaffee nach dem Baden

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Zulauf haben die Badfreunde aus den verschiedensten Gründen. Die Mitglieder der Wilhermsdorfer DLRG, eine der Hauptnutzergruppen, wollen "ihre" Freizeitstätte erhalten wissen. Auch die Teilnehmer der Wassergymnastik-Kurse, die die VHS anbietet, unterstützen die Badfreunde.

Senioren gehen erst schwimmen und sitzen danach gerne bei einer Tasse Kaffee zusammen. "Richtige Stammtische haben sich da entwickelt", hat Kerstin Müller beobachtet.

Junge Familien freuen sich, dass ihr Nachwuchs vor Ort die Möglichkeit hat, an Schwimmkursen teilzunehmen. "Wenn die kleinen Bäder alle zusperren, wird es mehr Kinder geben, die nicht schwimmen können", ist sich Ludwig Schröer sicher. "Für viele neu zugezogene Familien war das Bad ein wichtiges Argument, ins Dorf zu kommen", hat Kerstin Müller in Erfahrung gebracht.

Doch ein öffentliches Hallenbad hat seinen Preis. Insbesondere die laufenden Kosten schlagen im Gemeindehaushalt zu Buche. In Wilhermsdorf wurden von der Gemeinde Zahlen genannt, die zwischen 250.000 Euro und 350.000 Euro liegen, mit denen das Schwimmvergnügen alljährlich subventioniert wird.

Hier schlägt die Stunde von Ludwig Schröer. Er ist sich sicher, dass die Kosten um die Hälfte gedrückt werden können, wenn man nur ausreichend in Energiesparmaßnahmen investiert. Schröer nennt die ungenutzte Dachfläche, die Platz für Photovoltaik bietet, oder die Isolierung der Außenhaut. Hierfür gebe es beispielsweise eine gute Förderung der KfW-Bank und außerdem auch zinsgünstige Kredite.

Gemeinsam mit der Marktgemeinde möchte der Verein vorankommen. "Der Bürgermeister hat angeboten, einen Arbeitskreis zu gründen, an dem wir teilnehmen können", sagt Schröer erfreut über das Gesprächsangebot.

Er geht außerdem davon aus, dass die Gemeinde noch über größere Summen verfügt, die für den Fall der Kooperation mit Langenzenn nötig gewesen wären. "Noch bis vor kurzem standen 1,7 Millionen Euro im Haushaltsplan für die Kooperation", ist der Vereinsvorsitzende sicher. Außerdem gab es seines Wissens nach für die Dachsanierung eine Rückzahlung von 170.000 Euro. Geld für eine energetische Sanierung müsste also ausreichend im Gemeindesäckel sein.

Alte Pläne für ein Außenbecken

Einsparungen sind das eine, das andere sind Ideen, das Bad attraktiver zu machen. Hier rennt der Verein bei der Gemeinde offene Türen ein. Um das Gebäude herum liegt ein ungenutztes attraktives Gelände. Kerstin Müller sprudelt geradezu über, wenn sie ihren Katalog an Vorschlägen vorträgt.

Immer im Mittelpunkt ist eine Freischwimmfläche, ein Wunsch aller Beteiligten. Kerstin Müller weiß sogar, dass es Pläne aus der Entstehungszeit des Hallenbades in den 1970er Jahren gibt, die den Bau eines Außenbeckens bereits vorsahen. So weit sie informiert ist, existieren dafür sogar schon Anschlüsse.

Wasserspielplatz, Beachvolleyball, Biergarten

Außerdem im Programm der Badfreunde: ein Wasserspielplatz für Kleinkinder, ein Beachvolleyball-Feld und ein Biergarten. "Das Nonplusultra wäre ein Bad wie in Großhabersdorf", sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende.

Bis das so weit ist, werden erst mal kleinere Brötchen gebacken. So unterstützt der Verein Badfreunde die DLRG bei der Anschaffung eines Regals. Darin können Kinder, die zu Schwimmkursen kommen, künftig ihre Handtücher und andere Utensilien in der Schwimmhalle ablegen.

Aktionen, um Geld für das Bad zu generieren, stehen auf der Agenda des Vereins. Wer mehr Informationen möchte oder eigene Vorschläge einbringen will, ist auf der ersten Mitgliederversammlung am Donnerstag, 18. Januar, um 20 Uhr im Brauhaus Wilhermsdorf willkommen.

Infos im Internet unter www.badfreunde-wilhermsdorf.de