Schubkraft für den Schnabuliermarkt

13.4.2014, 11:00 Uhr

An dem — natürlich nicht repräsentativen — Voting  haben sich innerhalb von zehn Tagen bis zum Freitagnachmittag 614 Menschen beteiligt. 326 davon, das sind besagte 53 Prozent, wählten auf die Frage „Ein Schnabuliermarkt in der Adenaueranlage — ist das eine gute Idee?“ die Antwortoption: „Ja, das würde die Innenstadt, die Adenaueranlage und den Markt selbst aufwerten.“

122 Teilnehmer folgten dagegen den Argumenten der Naturschützer und des städtischen Baureferenten Joachim Krauße, die Schreiers Anregung kritisiert hatten. „Nein, die Adenaueranlage muss als Grünfläche für Erholungszwecke geschützt und erhalten bleiben“, lautete die Antwort dieser 20 Prozent Umfrageteilnehmer.

Weitere 13 Prozent (81 Teilnehmer) sind der Meinung, der Markt sei auf der Freiheit, an seinem jahrzehntelangen Standort, am besten aufgehoben. Elf Prozent (65) plädieren dafür, ihn auf dem Bahnhofplatz zu belassen, denn das derzeitige Domizil habe sich bewährt. Lediglich drei Prozent können sich für jenen Standort erwärmen, der von der Stadtspitze zuletzt favorisiert worden war: Für den Fontänenhof der Adenaueranlage sprachen sich ganze 20 Menschen aus.

Und wie reagieren die politischen Parteien, die Jochen Schreier ausdrücklich zum Dialog aufgerufen und persönlich kontaktiert hat? Rückmeldung, so Schreier kürzlich gegenüber den FN, habe er von der CSU und von den Grünen erhalten, noch nicht aber von der SPD, deren Wort angesichts einer absoluten Mehrheit im Stadtrat besonderes Gewicht hat.

„Nicht abblocken“

In einer Pressemitteilung vom Freitag ließ die CSU-Fraktion nun die Öffentlichkeit wissen, man setze sich für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Ideen ein. „Der Fürther Schnabuliermarkt wäre ein weiterer wichtiger Mosaikstein zur Belebung der Fürther Innenstadt“, findet Dietmar Helm, Fraktionschef der Christsozialen. Man dürfe das Konzept deshalb „nicht schon im Vorfeld abblocken“, sondern müsse es „konstruktiv begleiten“, so Helm mit Blick auf erste Reaktionen von Oberbürgermeister Thomas Jung und Baureferent Joachim Krauße.

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Während der OB, wie berichtet, nicht das Potenzial für einen Markt dieser Größe sieht und deshalb den Fontänenhof bevorzugt, lehnt Krauße den Schreier-Vorstoß rundweg ab. Die Grünfläche, beharrt er, sei „ein Ort der Ruhe“ und dürfe keinesfalls angetastet werden.

Helm spricht sich für mehr Kulanz der Verwaltung aus: „Wenn ein Bürger ein fundiertes Konzept erarbeitet und ohne eigene wirtschaftliche Interessen zum Wohle der gesamten Stadt viel Zeit und eigenes Geld investiert, muss es möglich sein, dieses Konzept offen und ohne Vorbehalte zu prüfen“, meint der CSU-Mann.

Der Schnabuliermarkt könne „ein angenehmes und außergewöhnliches Ambiente schaffen“ und zum „Alleinstellungsmerkmal für die Einkaufsstadt Fürth“ werden.  Unter allen Umständen, betont die CSU, müssten jedoch die Großbäume der Adenaueranlage unbeschadet bleiben. Im Gegensatz zum Bund Naturschutz, der sich bereits vehement gegen das Vorhaben ausgesprochen hat, ist die CSU indes „der festen Überzeugung“, dass dies möglich ist.