Veitsbronn schmettert Umgehung ab

26.5.2019, 20:34 Uhr

69,06 Prozent sprachen sich dafür aus, die Planungen für das Millionen-Projekt nicht fortzusetzen, 30,94 Prozent hätten die Straße gerne gehabt.

Dass das Thema die Menschen umtreibt, hatte sich bereits Anfang Mai in einer Informationsveranstaltung der Gemeinde in der Zenngrundhalle gezeigt. Das schlug sich nun am Sonntag auch in der Wahlbeteiligung nieder. Sie lag bei 69,04 Prozent.

Bürgermeister Marco Kistner (CSU) war von dem klaren Ergebnis durchaus überrascht. "Ich hätte es etwas knapper erwartet", sagte er. Für ihn war es aber, das sei aus Diskussionen und Gesprächen in den Wochen und Tagen vorher deutlich geworden, dass die Bürger das Vorhaben mehrheitlich ablehnen würden. Positiv sei der große Abstand zwischen Nein- Und Ja-Stimmen. "Denn damit ist der deutliche Wille ausgedrückt, dass die Straße so nicht kommen soll."

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Mit der Umgehung, durch die Siegelsdorf und Teile des Kernorts entlastet, Bernbach und Kagenhof aber belastet worden wären, hätte Veitsbronn, wie bereits berichtet, finanziell eine große Last zu stemmen gehabt: Geschätzt 31 Millionen Euro sind für die rund 3,7 Kilometer lange Straße veranschlagt, die südlich des Bahndamms von Bernbach nach Siegelsdorf und weiter unter der Gleistrasse hindurch an Kagenhof vorbei über den Zenngrund hinauf zur sogenannten "Birnbaum-Kreuzung" führen sollte. Zugrunde gelegt waren dabei aber die Baupreise von 2018/2019, Steigerungen also noch nicht mit eingepreist. Mit rund 50 Prozent an Zuschüssen rechnete die Gemeinde, dennoch hätte sich ihre finanzielle Beinfreiheit künftig wohl deutlich eingeschränkt.

Die Umgehung Veitsbronn ist das dritte Straßenbauprojekt dieser Art, das in jüngster Zeit im Landkreis Fürth gescheitert ist: Im April 2016 hatten die Cadolzburger ebenfalls per Bürgerentscheid eine Umfahrung mit 69,17 Prozent abgeschmettert. Im Großhabersdorfer Ortsteil Vincenzenbronn war die geplante Umgehung ebenfalls sehr umstritten. Hier sorgten aber nicht die Bürger, sondern verschärfte Rahmenbedingungen in Sachen Natur- und Artenschutz – konkret das Vorkommen von Fledermaus und Zauneidechse – im Juni vergangenen Jahres für das Aus des Projektes im Bibertgrund.