Versiegte Brunnen: Steinbach will Wasser zurückholen

9.6.2020, 15:00 Uhr

Ein Dorfbrunnen ist ein schöner Treffpunkt. Flankiert von Sitzmöglichkeiten und untermalt von konstantem Plätschern lädt er zu einem Schwätzchen ein oder bietet Abkühlung. Doch in Steinbach gibt‘s zwar den Brunnen an der Kreuzung in der Ortsmitte, aber er sprudelt nicht – und das schon seit etwa drei Jahren.

Gerüchten zufolge soll der Bau einiger privater Zapfstellen dem Dorfbrunnen buchstäblich das Wasser abgegraben haben. Genauso gut könnte der Zulauf in die Ortsmitte aber auch den zuletzt recht trockenen Jahren zum Opfer gefallen sein, glauben die beiden Steinbacher Gemeinderäte Hildegard Besendörfer (CSU/FWG) und Hermann Zempel (SPD/BfC). Beweise gibt es allerdings für keine der Vermutungen. Zudem teilt noch ein weiterer öffentlicher Brunnen, etwas oberhalb in der Steinbacher Hauptstraße, das trockene Schicksal.

Seitdem das Wasser weg ist, wird überlegt, wie man es wieder zurückholen kann. Eigentlich sah schon alles gut aus, denn unter dem Grundstück eines Anwohners befindet sich ein kommunales Wasserreservoir. Es hätte angebohrt werden können, um beide Brunnen wieder sprudeln zu lassen.

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Der Anwohner hatte der Gemeinde alle Möglichkeiten geboten, doch zur geplanten Bohrung ist es seit rund einem Jahr nicht gekommen. "Grund dafür ist, dass der beauftragte Brunnenbohrer die Gemeinde mehrfach versetzt hat", erklärte Hildegard Besendörfer auf FN-Nachfrage.

Mittlerweile ist unklar, ob das Anzapfen des Wasserreservoirs weiterverfolgt wird. Im Mai sei das Thema im Cadolzburger Bauausschuss behandelt worden. Laut Besendörfer könnte eventuell im Juli ein neuer Plan konkretisiert werden.

Zwei Optionen werden abgewogen

Derzeit werden zwei neue Optionen gegeneinander abgewogen. "Zum einen könnte man einfach die Trinkwasserleitung im Dorf anzapfen, um den Brunnen wieder Wasser zuzuführen", sagte Hermann Zempel. Dies würde aber wohl eine größere Baustelle im Ort mit sich bringen. Der Steinbacher Gemeinderat plädiert daher eher für eine andere Variante: Man könnte auch nach neuen Quellen in der Umgebung suchen und deren Wasser dann über den bestehenden Oberflächenwasserkanal den beiden Brunnen zuleiten. Wenn das klappt, bliebe den Steinbachern auch eine aufgebaggerte Straße erspart.

Nun heißt es, sich in Geduld zu üben, bis die Beratungen abgeschlossen sind. Auf die Frage, wann der Steinbacher Dorfbrunnen wieder plätschert, antwortete Zempel: "In diesem Jahr haben wir den Osterschmuck des Brunnens sehr dezent gehalten. Ich hoffe, dass wir ihn nächstes Jahr wieder aufwendig schmücken können – dann hoffentlich auch wieder mit laufendem Wasser."