Vierfachmord in Gunzenhausen: Ist der Vater schuldunfähig?

17.7.2018, 14:47 Uhr

Ende Juni hatte eine grauenhafte Bluttat in Gunzenhausen für Schlagzeilen gesorgt. Eine Mutter und drei Kinder waren niedergestochen worden, der Familienvater lag schwer verletzt vor dem Haus. Die Ermittlungen der Kripo hatte sich schnell auf den 31-Jährigen fokussiert, nur zwei Tage später gaben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei bei einer Pressekonferenz bekannt, dass es an der Täterschaft des Familienvaters "keinen vernünftigen Zweifel" gebe.

Der war derweil im Gunzenhäuser Krankenhaus operiert und nach einiger Zeit in die Justizvollzugsanstalt Würzburg überstellt worden. In der dortigen Anstaltspsychiatrie, berichtete Oberstaatsanwalt Michael Schrotberger auf Anfrage des Altmühl-Boten, sei man zu dem Schluss gekommen, dass sein Geisteszustand näher überprüft werden sollte. Deshalb ist der mutmaßliche Mörder mittlerweile ins Bezirkskrankenhaus Ansbach verlegt worden, wo das psychiatrische Gutachten erstellt werden soll.

Spurensicherung ist abgeschlossen

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Zu den Vorwürfen schweigt sich der Beschuldigte nach wie vor aus. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde auch kein weiterer Versuch gemacht, ihn zu einer Aussage zu bringen. Das mag im Fernsehen vorkommen. Im realen Leben aber, so Schrotberger wird es akzeptiert, wenn ein Verdächtiger keine Angaben machen möchte.

Derweil ist die Spurensicherung in der Wohnung in der Bismarckstraße 31 abgeschlossen. Die Kripo trägt laut Schrotberger gerade die Ergebnisse der Umfeldermittlung zusammen. Wie es dann weitergeht, hängt vom Ergebnis des psychiatrischen Gutachtens ab.