Streik! Schaeffler-Mitarbeiter fordern fünf Prozent mehr

30.4.2016, 09:54 Uhr

Schaeffler-Mitarbeiter bestreikten Freitagnacht den Betrieb in Herzogenaurach. © Andreas Brandl

"Ein Azubi im ersten Lehrjahr bekommt 946 Euro. Für 2,1 Prozent mehr kann er sich nicht einmal einen Besuch im Freibad leisten oder mit dem Bus nach Erlangen fahren", sagt Hanna Köhler, Mitglied der IG-Metall.

Vor dem Werkstor der Schaeffler AG in Herzogenaurach versammelten sich knapp 130 Arbeiter aus der Nachtschicht. Auch Rentner und Kolleginnen und Kollegen aus Erlangen konnte Betriebsrat Norbert Lamm begrüßen. Für eine Stunde wurde die Arbeit nieder gelegt und am Nord-Tor in der Industriestraße, wo sonst die Werkbusse halten, herrschte ausgelassene Stimmung bei Eiseskälte. Die Gewerkschaft reichte Kaffee und Würstchen.

Die IG Metall fordert in der diesjährigen Tarifrunde 5 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Die Forderung begründet sich aus der Produktivitätsentwicklung, der zu erwartenden Inflation und einer Umverteilungskomponente. Die von den Arbeitgebern gebotenen 0,9 und auf 2,1 Prozent erhöhten Entgelterhöhungen sind der IG-Metall und den Gewerkschaftsmitgliedern zu wenig. Das wurde am Freitagabend auch lautstark verkündet.

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IG Metall droht mit 24-Stunden-Streiks

Für den Fall einer Abweichung zieht die IG-Metall auch eine Differenzierung für IG-Metallmitglieder und Nichtmitglieder in Betracht. Das würde heißen, dass nur IG-Metallmitglieder die von der Gewerkschaft erkämpften Leistungen erhalten.

Die rechtlichen Voraussetzungen sind durch die Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts gegeben. Sollten sich die Arbeitgeber und die IG-Metall bis Pfingsten nicht zu einem für die IG-Metall akzeptablen Ergebnis einigen können, droht die IG-Metall auch mit gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen und 24-Stunden-Streiks.

Zum Abschluss wurde zur Festigung des Zusammenhaltes und zur Verdeutlichung der Forderung von fünf Prozent ein Gruppenfoto gemacht, auf dem sich die Mitglieder in Form einer Fünf aufstellten.