Adelsdorf braucht Kita-Plätze

2.10.2015, 06:00 Uhr

Brandaktuelle Zahlen hatte Bürgermeister Karsten Fischkal in der Sitzung des Sozial-, Kultur- und Bildungsausschusses am 30. September dabei. Erst am Morgen hatten sich die Kita-Leiterinnen getroffen und ihre Zahlen zusammengetragen. Ergebnis: „Im Herbst 2016 fehlen uns zehn Kindergartenplätze“, so Fischkal. Und das, obwohl die vielen Kinder, die irgendwann in dem neuen riesigen Baugebiet Reuthsee einziehen werden, zu diesem Zeitpunkt hier noch gar keine Einrichtung besuchen.

Eine Bedarfsanalyse hat ergeben, dass die Gemeinde 2018 bis 2025 ungefähr 13 Krippengruppen mit rund 159 Plätzen braucht, für die Älteren 15 bis 16 Kindergartengruppen, in denen etwa 400 Kinder betreut werden können. Ab Januar 2016, wenn die „Villa Kunterbunt“ — die Krippe an der Schule — ihren Betrieb aufnimmt, stehen 99 Krippenplätze in acht Gruppen und zehn Kindergartengruppen mit 240 Plätzen zur Verfügung.

Bis auf die neue Krippe an der Grundschule sind derzeit alle Einrichtungen in der Gemeinde fast oder sogar komplett belegt. Für die „Villa Kunterbunt“ liegen für den Januar 2016 elf Anmeldungen vor, spätestens ab dem kommenden Krippenjahr sind dann aber wohl auch hier alle 24 Plätze belegt.

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Und dann? „Die Villa Kunterbunt ist so geplant, dass man sie spiegeln kann, sodass man Platz für noch einmal zwei Gruppen hat“, sagte Fischkal im Ausschuss. Darüber hinaus gebe es Überlegungen, im Schulgebäude Raum für vier Kindergartengruppen mit insgesamt 100 Plätzen zu schaffen. Verwenden könnte man dafür das Areal, wo bislang etwa das Sprachlabor untergebracht war. „Weil uns die Plätze fehlen, müssen wir Gas geben mit den Kindergartenplätzen in der Schule“, so der Bürgermeister.

Falls die Geburtenzahlen irgendwann wieder zurückgehen, könne man die Räume anschließend für die Mittagsbetreuung von Grundschulkindern nutzen. Klar sei aber: „Für die neuen Plätze müssen wir noch mal Millionen investieren“, erklärte Fischkal dem Ausschuss.

Reichen die dann neu geschaffenen Plätze immer noch nicht aus — wovon nach der Bedarfsanalyse ja auszugehen ist — gebe es einen weiteren Erweiterungsschritt. An die „Villa Kunterbunt“ könnte man einen zusätzlichen Bau anfügen, der Raum für weitere 75 Kindergartenkinder böte und der während der ersten fünf bis sieben Jahre aber auch von Krippenkindern genutzt werden könnte.

Dass die Frage der Kinderbetreuung im Zusammenhang mit dem Baugebiet „Reuthsee“ heikel werden könnte, habe man gewusst, betonte Fischkal: „Wir bekommen kein Problem mit der Wasserversorgung, keines mit der Kläranlage, keines mit der Grundschule, aber eben bei den Kindergärten und Krippen.“

Und wie gehen die Arbeiten an der „Villa Kunterbunt“ derzeit eigentlich voran? „Der Zeitplan ist sehr sehr eng“, gibt der Rathauschef zu. Mit vielen Gewerken liege man aber im Plan, einige jedoch würden dem Kalender etwas hinterherhinken. Fertig werden müsse man aber in jedem Fall noch in diesem Jahr — „denn daran sind die Zuschüsse gekoppelt“.