Amazon: Jetzt kommt es zum Bürgerbegehren

18.1.2020, 07:00 Uhr

 Als im Herbst bekannt wurde, dass im Rathaus Pläne zur Änderung des Bebauungsplanes für das Areal an der Zufahrt zur B 505 geschmiedet werden, regte sich in dem 300-Einwohner-Dorf sofort Widerstand. Das Vorhaben, hinter dem der Online-Versand Amazon steht, erscheint den Gegnern als überdimensioniert. Auf vier Hektar wollen die Amerikaner ein Verteilzentrum errichten, in dem nach deren Angaben 130 Arbeitsplätze entstehen würden.

Die gesamte noch unbebaute Fläche würde in Anspruch genommen. Der geltende Bebauungsplan müsste angepasst werden, insbesondere was die Straßenführung, die Anordnung eines Regenrücklaufbeckens und die zulässige Gebäudehöhe (auf bis zu zwölf Meter) betrifft.

Genau an diesem Punkt setzten die Initiatoren des Bürgerbegehrens an: Sie wollen die Änderung des Bebauungsplanes nicht zulassen. Die erste Hürde für das Plebiszit, nämlich das Quorum, wurde mit 606 gültigen Unterschriften locker übersprungen. Erforderlich sind zehn Prozent der Wahlberechtigten einer Kommune. In Pommersfelden wären das rund 240.

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Auch die inhaltlichen und formalen Anforderungen an die Fragestellung sah die Verwaltung erfüllt. Dem Ansinnen der Initiatoren wollte und konnte im Ratsgremium, das sich im Oktober für das Vorhaben entschieden hatte, niemand widersprechen. Damit ist die Sache dem Gemeinderat bis auf Weiteres aus der Hand genommen.

Innerhalb von drei Monaten muss der Bürgerentscheid nun durchgeführt werden. Bis dahin darf der Gemeinderat keine entgegengesetzten Beschlüsse verabschieden.

Die Zulassung des Bürgerbegehrens war von der Bürgerinitiative Limbach erwartet worden. Kaum war die Abstimmung vorbei, übergaben Vertreter der Presse eine schriftliche Stellungnahme. Darin wird die Entscheidung begrüßt und gleichzeitig Zuversicht für das bevorstehende Bürgervotum verbreitet. Insbesondere zeigte sich die Initiative über die Unterstützung aus den anderen Ortsteilen erfreut.

Erst im Oktober war in der Gemeinde der Versuch eines Bürgerbegehrens gescheitert. Es hatte sich gegen den Umbau der Bäckerei Burkard in Pommersfelden gewandt.