Bisher war der heilige Rasen des Adi-Dassler-Stadions auf der «World of Sports» reserviert für Weltklassesportler wie die Fußballnationalmannschaften aus Argentinien oder Deutschland - meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Doch am Sonntag gab es erstmals sechstklassigen Sport zu sehen - und mit Publikum. In der untersten Klasse im American Football, der so genannten Aufbauliga, lockten die Nürnberg Rams (Nachfolgeverein der Noris Rams, die in den 80er und 90er Jahren in der Bundesliga spielten und sogar das Play-Off-Halbfinale erreichten) immerhin 350 Zuschauer nach Herzogenaurach - allerdings hauptsächlich ihren Fan-Stamm. Zustande gekommen war dieses Gastspiel zum Saisonende durch die Vermittlung von Hannes Kranzfelder, adidas-Mitarbeiter, gebürtiger Herzogenauracher und Quarterback der Rams. Er sorgte nicht nur für einen gelungenen Rahmen zum Finale der Runde, sondern trug als Spielmacher maßgeblich dazu bei, dass auch das letzte Spiel mit 61:3 gegen die Ingolstadt Dukes klar gewonnen wurde. Der Aufstieg in die Landesliga ist damit geschafft, aber das ist auch kein Wunder, denn für die neu gegründeten Nürnberger (seit 1999 gab es kein eigenes Team mehr) lief heuer ein Großteil der Mannschaft des Drittligisten Franken Timberwolves aus Fürth auf, der nun seinerseits in der kommenden Saison einen Neuanfang wagen will. Über den Erfolg dürfte sich am meisten der Präsident gefreut haben: Peter Schuh war schon in den «goldenen Jahren» der Rams am Ruder und hofft nun auf einen neuen Höhenflug.