Fluss ohne Wasser

3.9.2015, 18:18 Uhr

Schöner, das heißt für Fraktionssprecher Bernhard Schwab, seinen Stellvertreter Walter Drebinger, sowie Ille Prockl-Pfeiffer und Franz-Josef Lang, dass der Fluss nicht mehr streckenweise trocken fällt wie diesen Sommer, und dass zugewucherte Stellen vom wilden Bewuchs befreit werden.

Die genannten Stadträte haben ihren Antrag gestern an Ort und Stelle erläutert, nämlich am Ofall. Der Schmutzfangbalken am Abzweig des Mühlgrabens vom eigentlichen Fluss und die regelmäßige Verschmutzung des Ufers „von abendlichen Saufgelagen“, so der Antrag wörtlich, seien ein Ärgernis und hätten jüngst Schlagzeilen gemacht. Für die CSU-Räte ein Beispiel für den Handlungsbedarf.

Unterhalb des Ofalls — einer Stützmauer mit Überlaufwehr zu Gunsten des Mühlgrabens — führt die Aurach kaum noch Wasser. Ausgerechnet dort, wo früher die Badestelle der Herzogenauracher Kinder war — und auch abendlicher Treffpunkt der Verliebten, wie die alten Herzogenauracher unter den Antragstellern sich erinnern. Franz-Josef Lang maß den maximalen Wasserstand unterhalb des Ofalls: Ganze acht Zentimeter an der tiefsten Stelle.

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Das Aurachufer könnte hier durchaus idyllisch sein, findet Ille Prockl-Pfeiffer. Und heutzutage suchten doch die Leute, auch in kleineren Städten, wieder die Nähe zu reizvollen Flüssen, genössen eine Rast oder ein Sonnenbad am Ufer.

Entweder die frühere Badestelle etwas ausbaggern und/oder mit einer Scharte in der Wassersperre dafür sorgen, dass über den Ofall wieder etwas mehr Wasser fällt, so die Vorschläge von Walter Drebinger und Franz-Josef Lang.

Etwas weiter flussabwärts, auf Höhe des Beachvolleyballfelds im Freibad am anderen Ufer, haben die Antragsteller eine weitere Stelle mit Handlungsbedarf ausgemacht. Hier gibt es zwei Rohrleitungen durch das Flussbett, und in diesem Sommer bei Niedrigwasser praktisch immer höher sind als der Wasserstand der Aurach. Folge: Der Fluss fließt nicht mehr, ist qausi ein stehendes Gewässer geworden.

Die Christsozialen fordern auch, den zu üppigen Bewuchs an der Steinernen Brücke zu lichten. Der Brückenbogen zum Weihersbach hin sei komplett zugewuchert.

Zu viel Pflanzenwuchs habe auch die vor Jahren und für viel Geld angelegten Flussbiegungen neben der Kreuzung Rathgeberstraße / Hans-Maier-Straße quasi lahmgelegt. Dort sei der Fluss zugewachsen, es fließe kein Wasser, die Mäandrierung bringe keinen Effekt mehr. Die Christsozialen fordern, rechtzeitig Gegenmaßnahmen mit dem Wasserwirtschaftsamt zusammen zu treffen.